Der chinesische Suchanbieter Baidu arbeitet an neuen Diensten – unter anderem an einem Browser sowie einem Mobilbetriebssystem. Der Baidu-Browser wird derzeit intern getestet, wie Sprecher Kaiser Kuo gegenüber Bloomberg erklärt hat. Einen Veröffentlichungstermin nannte er nicht.
Ein Browser von Baidu würde in China mit Microsofts Internet Explorer und Googles Chrome konkurrieren. Baidus CEO Robin Li versucht zudem, das Geschäft auf Social Networking und Videoangebote auszuweiten.
Laut dem Motorola-CEO Sanjay Jha ist Baidu mit Motorola Mobility im Gespräch, um gemeinsam ein Mobile-OS zu entwickeln. Kuo war gegenüber Bloomberg zu keiner Stellungnahme bereit. Sein Unternehmen äußere sich nicht zur Entwicklung von Produkten, die noch nicht eingeführt seien.
Kuo zufolge will Baidu auf seine sogenannte „Box-Computing“-Technologie setzen: Es möchte Betriebssysteme „überflüssig“ machen, indem die Benutzeroberfläche künftig nur noch aus einer leistungsstarken Suchbox besteht, die in der Lage ist, Gemeinsprache zu verstehen. Auch Unterhaltungsangebote wie Buchinhalte und Videospiele wolle man via Onlinesuche zur Verfügung stellen, sagte Kuo gegenüber Bloomberg.
Gemessen am Umsatz hält Baidu im vierten Quartal 2010 laut Analysten der chinesischen Firma Analysys International 75,5 Prozent am nationalen Suchmarkt, 2,5 Prozentpunkte mehr als in den drei Quartalen zuvor. Googles Anteil war demnach im selben Zeitraum von 21,6 Prozent auf 19,6 Prozent geschrumpft.
Der Wert von Baidus Aktien erreichte nach Bekanntwerden seiner Pläne Rekordwerte in den USA. Sie stiegen am Freitag um 1,44 Prozent auf 134,92 Dollar je Anteilsschein. Der Wert kletterte innerhalb von fünf Tagen um 12 Prozent in die Höhe – Bloomberg zufolge der höchste Zuwachs in den vergangenen sechs Monaten.
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