Bericht: Oracle ist an Lawson Software interessiert

Oracle will anscheinend ein Kaufangebot über 1,8 Milliarden Dollar von Infor und Golden Gate Capital für Lawson Software übertrumpfen. Das berichtet Bloomberg.

Lawson liegt derzeit bei einem Aktienkurs von 11,75 Dollar – 4,4 Prozent über den 11,25 Dollar je Anteilsschein, die Infor und Golden Gate Capital am 11. März geboten hatten. Zwischenzeitlich war der Kurs auf 12,45 Dollar hochgeschnellt.

Oracle würde Bloomberg zufolge insbesondere von Lawsons Produkten im Supply-Chain-Management und Gesunheitssektor profitieren. Analysten zufolge sind das die einträglichsten Geschäftsbereiche. Ein Bieterwettstreit würde zudem den Wert des 10,9-Prozent-Anteils von Milliardär Carl Icahn in die Höhe treiben, der einer der größten Gesellschafter von Lawson ist.

„Es besteht die Möglichkeit, dass Infor sein Angbot erhöht oder dass ein Wettbewerber einsteigt“, sagte Abigail Hooper, Managing Director bei Havens Advisors. „Es gab von Anfang an Spekulationen, dass Oracle interessiert sein könnte.“

Infors Angebot vom 11. März lag Bloomberg zufolge 8,4 Prozent über dem Durchschnittspreis der 20 vorangegangenen Tage. Es hätte Lawsons Wert auf das 14,8-Fache seines Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abgaben (EBITDA) festgelegt.

Laut Bloomberg ist das Angebot im Vergleich zu anderen Übernahmen in der Branche in jedem Fall zu niedrig. Im Durchschnitt zahlen Firmen für Enterprise-Software-Unternehmen, die über 500 Millionen Dollar wert sind, einen deutlich höheren Preis je Aktie. Durchschnittlich liegt er 41 Prozent über dem letzten Kurs. Der durchschnittliche Multiplikationsfaktor für Berechnungen auf Basis des EBITDA liegt Bloomberg zufolge bei 20,2.

Oracle hat für seine Übernahmen durchschnittlich das 22,3-fache EBITDA des jeweiligen Unternehmens bezahlt. Nur einmal lag der Wert unter 20: Sun kaufte es für das 8,3-fache EBITDA. „Wenn Oracle ein Angebot unterbreitet, wird Infor letztlich deutlich mehr zahlen müssen“, sagte Neil Herman, Equity Analyst bei Soleil Securities, gegenüber Bloomberg. „Es gibt keinen Grund, warum Oracle nicht einen ähnlichen Preis zahlen sollte, wie es das sonst auch getan hat.“

ZDNet.de Redaktion

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