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Streit mit Aufsichtsrat: Acer-CEO Gianfranco Lanci tritt zurück


Gianfranco Lanci (Bild: Acer)

Gianfranco Lanci, CEO und Präsident von Acer, ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Seine Aufgaben übernimmt übergangsweise Chairman J.T. Wang, bis ein Nachfolger gefunden ist. Zudem wurde der stellvertretende Präsident von Acer EMEA, Walter Deppeler, zum Leiter der Region Europa, Naher Osten und Afrika berufen.

Grund für Lancis Demission waren Meinungsverschiedenheiten über die Zukunft des Unternehmens zwischen dem Konzernchef und der Mehrheit des Aufsichtsrats, wie der taiwanische Computerhersteller mitteilt. Auch nach monatelangen Gesprächen habe man keinen Konsens finden können. Zu den Streitthemen hätten Größe, Wachstum, Kundenwertschöpfung, Markenentwicklung, Ressourceneinsatz und Implementierungsmöglichkeiten gezählt.

Der Führungswechsel soll keine Auswirkungen auf das laufende Geschäft haben. „Der PC bleibt unser Kerngeschäft“, sagte Interim-CEO Wang. „Zusätzlich begeben wir uns in den neuen Markt für mobile Geräte, in den wir vorsichtig investieren werden, um zu einem der führenden Player aufzusteigen.“

Trotz der Meinungsverschiedenheiten dankt der Aufsichtsrat Lanci in einer Pressemitteilung für seine Arbeit und wünscht ihm alles Gute für die Zukunft. Als Präsident und CEO habe er großen Anteil an Acers Wachstum gehabt.

Unter Führung des Italieners war Acer zwischenzeitlich zur Nummer zwei im weltweiten Computermarkt aufgestiegen, in Deutschland sind die Taiwaner sogar Marktführer. Inzwischen haben sie weltweit einen Platz eingebüßt. Laut IHS iSuppli setzte Acer 2010 insgesamt 41,5 Millionen PCs ab, was einem Marktanteil von zwölf Prozent entspricht.

Den Erfolg verdankt das Unternehmen in erster Linie günstigen Notebooks und Netbooks. Letztere werden jedoch zunehmend von Tablets wie Apples iPad verdrängt. Daher plant auch Acer den Einstieg in diese Geräteklasse und setzt dabei auf Googles Mobilbetriebssystem Android sowie Windows 7.


ZDNet.de Redaktion

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