Gestern hat Canonical die Beta 1 von Ubuntu 11.04 (Natty Narwhal) fertiggestellt und zum Download angeboten. Der neuen Release-Managerin Kate Stewart ist es gelungen, ihren selbst erstellten Zeitplan einzuhalten. Auch die weiteren Meilensteine für Version 11.04 stehen bereits fest.
Am 14. April erscheint eine Beta 2. Das Final Release soll am 28. April fertig sein. Damit die neue Version nicht in 11.05 umbenannt werden muss, bleibt ein Puffer von maximal zwei Tagen, denn die Nummer 11.04 bedeutet, dass die Version aus dem April 2011 stammt.
Die auffälligste Neuerung ist, dass Natty Narwhal nunmehr die von Canonical selbst entwickelte Oberfläche Unity verwendet, die bisher nur bei der Netbook Edition zum Einsatz kam. In den Genuss der neuen Oberfläche kommt nur, wer eine kompatible 3D-Grafikkarte besitzt. Alle anderen Nutzer erhalten den gewohnten Gnome Desktop, den man beim Einloggen als Alternativ-Oberfläche auswählen kann.
Im ZDNet-Test verrichteten mehrere Nvidia- und ATI-Karten ihren Dienst ohne Probleme. Der jeweilige proprietäre Treiber des Herstellers wird automatisch mitinstalliert. Bis Version 10.10 mussten Benutzer einen 3D-fähigen Treiber manuell nachinstallieren.
Geändert haben sich auch die Produktnamen: Es wird nicht mehr zwischen einer Desktop- und einer Netbook-Edition unterschieden. Die vereinheitlichte Version für Client-Computer nennt sich nur noch schlicht „Ubuntu“. Das Wort „Edition“ wird komplett gestrichen. So heißt es in Zukunft auch „Ubuntu Server“ und nicht mehr „Ubuntu Server Edition“.
Die Unity-Oberfläche zeichnet sich durch einen „Launcher“ aus, der links als Leiste am Bildschirm angebracht ist. Er entspricht etwa dem Dock von Mac OS X. Einige Programme, etwa Firefox und Libre Office, sind dort vorinstalliert. Jede Anwendung, die der Nutzer öffnet, erscheint mit einer Schaltfläche im Launcher. Mit einem Rechtsklick kann sich der Nutzer dafür entscheiden, die Applikationen im Launcher zu festzupinnen.
Mit dem Ubuntu-Symbol ganz oben rechts im Bildschirm lassen sich andere Anwendungen öffnen. Über die Suchleiste findet man auch Anwendungen, die derzeit nicht installiert sind, aber Teil der Repositorys sind.
Sehr gewöhnungsbedürftig ist die Nachahmung des Mac-OS-Feature, das Applikationsmenü am oberen Bildschirmrand anzuzeigen und nicht mehr im Fenster der Applikation. Viele Umsteiger von Windows auf Mac OS X wünschen sich das Menü im Applikationsfenster zurück.
Hinzu kommt, dass einige Anwendungen wie Libre Office ihre Menüs mit eigenen Libraries zeichnen, was dazu führt, dass das Menü weiterhin im Fenster angezeigt wird. Das heißt, es hängt von der Anwendung ab, wo das Menü zu finden ist. Das dürfte einige Nutzer verärgern.
Sehr praktisch ist das vereinheitlichte Control Center, in dem man alle Konfigurationsoptionen und Monitoring-Tools findet. Eine Unterscheidung zwischen System – Preferences und System – Administration gibt es nicht mehr. Windows-User, die jedes Mal überlegen müssen, ob sie ein Konfigurationstool in der Systemsteuerung, unter Verwaltung, im Computer-Management oder ganz woanders finden, werden das besonders angenehm finden.
Natty Narwhal kommt mit zahlreichen aktualisierten Anwendungen. Statt Open Office gibt es jetzt Libre Office 3.3.2. Wie die meisten großen Linux-Distributionen unterstützt Canonical den Bruch der maßgeblichen ehemaligen Open-Office-Entwickler mit Oracle.
Der Standard-Browser ist Firefox in der aktuellen Version 4.0. Als Alternative stehen Chromium 10 und Epiphany zur Verfügung – letzerer sicherlich nur, um Gnome vollständig zu unterstützen.
Der Standard-Email-Client bleibt Evolution. Wer mehr Funktionalität möchte, findet Thunderbird in der aktuellen Version 3.1.9. Wenig Änderungen gibt es auch beim Social Media Client Gwibber und beim Instant-Messaging- und VoIP-Client Empathy.
Die Stabilität der Beta 1 ist generell gut. Gelegentliche Probleme macht allerdings noch die neue Oberfläche Unity. Ab und zu reagiert das System nicht auf einzelne Schaltflächen im Launcher. In einem Fall lässt sich der Launcher im ZDNet-Test direkt nach dem Login gar nicht mehr bedienen. Hier muss Canonical bis zum Release noch deutlich nachbessern.
Zum Ausprobieren der Beta 1 eignet sich ein Live-System, dass von der Boot-CD oder vom Boot-Stick gestartet werden kann. Wer eine Virtualisierungssoftware wie VirtualBox einsetzt, muss auf die neue Oberfläche Unity mangels 3D-Emulation verzichten. Eine Installation auf eine Windows-Partition mittels Wubi ist für die Beta 1 nicht vorgesehen. Das Verkleinern einer NTFS-Partition und Installieren auf dem freigewordenen Platz ist problemlos möglich.
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