Patentrechtsstreit: Richter hebt Urteil gegen Apple auf

Apple hat einen drei Jahre währenden Rechtsstreit mit Mirror Worlds um angebliche Patentverletzungen doch noch für sich entscheiden können. Der vorsitzende Richter Leonard Davis hat ein im Oktober gefälltes Geschworenenurteil, das dem Kläger 625 Millionen Dollar Schadenersatz zusprach, zurückgezogen.

Konkret geht es um drei Patente von Mirror Worlds. Apple soll die geschützten Technologien unerlaubt für seine Cover-Flow-Funktion, seine Spotlight-Suche und die Datensicherung Time Machine verwenden.

Schon im Oktober hatte Apple mit einem Eilantrag die Aussetzung des Urteils gefordert. Es reklamierte die Höhe des Schadenersatzes und bat das Gericht dringend, die Beweise erneut zu prüfen.

Bloomberg zufolge hatte Richter Davis seine Entscheidung damit begründet, die Jury habe sich von Mirror Worlds‘ Argumenten beeinflussen lassen und nicht anhand von Fakten geurteilt. „Egal wie attraktiv eine Partei ihre Seite des Falls darstellt: Ohne Unterstützung durch Beweise fehlt jede Grundlage. Die Aufgabe des Gerichts ist es, diese Grundlage zu prüfen, und dort, wo sie nicht dem Gesetz entspricht, ein Urteil aufzuheben, um die Glaubwürdigkeit unseres Rechtssystems zu sichern“, heißt es in Davis‘ Urteilsbegründung.

Apple verstoße nicht gegen die von Mirror Worlds gehaltenen Patente, weswegen dem Kläger auch kein Schadenersatz zustehe. Davis bestätigte jedoch die Gültigkeit der Schutzrechte.

Mirror Worlds war 2008 von David Gelernter, Professor für Computerwissenschaften an der Universität Yale, gegründet worden. Das nicht börsennotierte Unternehmen ging 2008 vor Gericht. Es warf Apple vor, das Betriebssystem Mac OS X ab Version 10.4 Tiger sowie die iOS-Geräte iPhone, iPod und iPad verletzten seine Rechte.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago