Thunderbird-Gruppe wird Teil der Mozilla Labs

Mozilla hat offenbar die Hoffnung aufgegeben, seinen E-Mail-Dienst Thunderbird finanziell auf ähnlich sichere Füße zu bringen wie sein bekannteres Projekt Firefox. Es kündigt jetzt an, die mit der Entwicklung von Thunderbird betraute Gruppe – Mozilla Messaging – in Mozilla Labs einzugliedern.

Bei Mozilla Labs handelt es sich eher um ein Forschungszentrum denn eine profitable Abteilung. David Ascher, bisheriger Leiter von Mozilla Messaging, „wird nun eine neue Innovationsgruppe innerhalb von Mozilla Labs führen, die sich mit Onlinekommunikation und sozialen Interaktionen im Web beschäftigt“, schreibt Mitchell Baker, Vorsitzende der Mozilla Foundation, in einem Blogeintrag.

Mozilla wird Thunderbird zwar weiterentwickeln, der Fokus liegt aber klar auf Netzkommunikation allgemein, nicht auf E-Mail-Software. „Das Web hat sich in den letzten paar Jahren maßgeblich verändert“, schreibt Baker. Es gelte die große Chance auszunutzen, dass das Web immer stärker für Messaging und soziale Interaktionen verwendet werde. „Wir posten Nachrichten auf Social-Networking-Sites, wir twittern, wir erhalten Nachrichten – meist ‚Benachrichtigungen‘ – von Applikationen und nutzen webbasierte Postsysteme.“ Innovation in diesem Bereich werde immer wichtiger und gehe gleichzeitig immer schneller vonstatten.

Baker zufolge wird Mozilla seine Kommunikationsdienste in den Mozilla Labs bündeln. „Mozilla erforscht seit einigen Jahren neue Wege, um Menschen die Kontrolle über ihre Onlinekommunikation und sozialen Interaktionen zu geben.“ Mozilla Messaging habe sich auf Thunderbird sowie Messaging-Innovationen wie Raindrop und F1. Ein zweites Team innerhalb von Mozilla Labs habe sich auf Identitäten, Kontakte und verwandte Themen konzentriert.

Am Kopfende von Mozilla steht eine Stiftung, die Anfang August 2005 Firefox in eine 100-prozentige Tochter, die Mozilla Corporation, ausgegliedert hatte. Diese kümmert sich um die Entwicklung und Finanzierung des Open-Source-Browsers. Um Thunderbird ähnlich unabhängig zu machen, wurde 2007 ein zweites Subunternehmen gegründet – offensichtlich mit mäßigem Erfolg.

ZDNet.de Redaktion

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