Bericht: US-Justiz ermittelt gegen schnüffelnde Apps

US-Staatsanwälte untersuchen derzeit, ob Smartphone- und Tablet-Apps Nutzer ausspionieren. Das berichtet das Wall Street Journal. Konkret drehen sich die Ermittlungen darum, ob die Anbieter der Apps gegenüber den Nutzern auch wirklich offenlegen, welche Art von Daten sie sammeln und warum, schreibt das Blatt unter Berufung auf eine eingeweihte Person.

Apps können etwa ungefragt den Standort übermitteln oder eine eindeutige Kennung versenden, anhand derer sich ein Smartphone zuordnen lässt. Damit lassen sich Rückschlüsse auf das Nutzungsverhalten ziehen, was vor allem für die werbetreibende Industrie interessant ist. Sie kann dadurch ihre Botschaften an den Nutzer anpassen.

Unter anderem hat das Internetradio Pandora, das auch Apps anbietet, laut WSJ Post von den US-Behörden bekommen. Das gehe aus einem Bericht des Unternehmens an die US-Börsenaufsicht SEC hervor. Demnach verlangen die Ermittler Einblick in bestimmte Dokumente. „Wir sind darüber informiert worden, dass wir nicht das spezifische Ziel der Untersuchungen sind“, hieß es. Pandora geht deshalb nach eigenen Worten davon aus, dass auch andere App-Anbieter ähnliche Briefe erhalten haben.

Es ist seit Langem bekannt, dass auch seriöse Firmen private Daten sammeln: Google ortet Nutzer per WLAN, Facebook sucht Handy und Festplatte nach Kontakten ab. Dies gilt vor allem für Smartphone- und Tablet-Apps, deren Entwickler ausführliche Nutzungsstatistiken einsehen können. Im Dezember 2010 ist deshalb eine Klage gegen Apple eingereicht worden. Darin heißt es, das Unternehmen versehe iPads und iPhones mit einer eindeutigen ID, die es Anzeigennetzen erlaube, heruntergeladene Anwendungen zu überwachen und auch zu ermitteln, wie oft und über welchen Zeitraum sie genutzt werden.

ZDNet.de Redaktion

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