Nach Nvidia mit der GTX 550 Ti hat auch AMD eine DirectX-11-Grafikkarte im Preissegment um 130 Euro auf den Markt gebracht. Die Radeon HD 6790 könnte die 110 Euro teure HD 5770 auf lange Sicht als beliebteste AMD-Karte unter 150 Euro verdrängen.
Im Gegensatz zur HD 5770 mit Juniper-Kern basiert die HD 6790 auf einer abgespeckten Variante des Barts-Kerns, der auch in den Mittelklasse-Modellen HD 6850 und HD 6870 zum Einsatz kommt. Die verbesserte Architektur soll deutlich mehr Performance pro Quadratmillimeter Chipfläche bieten. Dafür sorgen unter anderem überarbeitete Tesselation-Engines und „Intelligent Tesselation“, eine Technik zur Beschleunigung des Rendering durch Zerlegung von Polygonen in einfache Flächen.
Die Speicheranbindung hat AMD gegenüber der HD 5770 von 128 auf 256 Bit verdoppelt, was in einer deutlich höheren Speicherbrandbreite resultiert (134,4 zu 76,8 GByte/s). Dafür wurden die Taktraten reduziert: Der Grafikkern „Barts LE“ arbeitet mit 840 statt 850 MHz, der Speicher mit 2100 (effektiv 4200 MHz) statt 2400 MHz (effektiv 4800 MHz). Die Anzahl der Shader- (800), Textur- (40) und ROP-Einheiten (16) entspricht denen der HD 5770. Gleiches gilt für die Speichergröße von 1 GByte GDDR5-RAM.
Dafür lassen sich mit Eyefinity an die HD 6790 bis zu fünf statt maximal drei Monitore gleichzeitig ansteuern. Zu diesem Zweck bietet die Karte standardmäßig zwei DVI- und zwei Mini-DisplayPort-Ausgänge sowie eine HDMI-1.4a-Schnittstelle.
Die Videoeinheit UVD3 ermöglicht das Abspielen von Blu-ray-Filmen in stereoskopischem 3D. Außerdem beschleunigt sie die Wiedergabe von DivX- und Xvid-Videos. Wie alle HD-6000-GPUs unterstützt die HD 6790 außer DirectX 11 und OpenGL 4.0, Shader Model 5, AMDs Stream (Support von OpenCL 1.0 und DirectCompute 11) sowie CrossfireX. Mit letzterem lassen sich zwei Karten im Verbund betreiben.
Die maximale Leistungsaufnahme gibt AMD mit 150 Watt an, 42 Watt mehr als bei der HD 5770. Der Kühler ist mit dem Dual-Slot-Modell der HD 6850 und 6870 identisch. Die HD 6790 benötigt ebenfalls zwei sechspolige Stromanschlüsse, während HD 5770 und Geforce GTX 550 Ti mit nur einem auskommen.
Erste Grafikkarten-Modelle sind mit verändertem Kühlsystem oder alternativen Anschlüssen ab sofort für rund 130 Euro etwa von HIS und Sapphire erhältlich. Zum Vergleich: Nvidias Geforce GTX 550 TI kostet zwischen 120 und 140 Euro.
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