Microsofts Suchpartner Yahoo hat sich auf dem Linux Foundation Collaboration Summit als Linux-Unternehmen geoutet. Laut Sven Dummer, Director of Linux Engineering, laufen drei Viertel der Yahoo-Websites und -Dienste unter dem quelloffenen Betriebssystem. Die restlichen 25 Prozent deckt FreeBSD ab. Man habe zwar auch Windows-Server, keiner von ihnen sei aber im Web oder in der Cloud.
Dummer spricht dabei nach eigenen Angaben über Hunderttausende von Servern, 640 Millionen Anwender und über eine Milliarde Visits pro Monat. Auf der Netcraft-Liste der weltweit populärsten Websites liegt Yahoo damit an 13. Stelle. Rechnet man alle aufgelisteten Google-Sites als eine einzige Site, rückt Yahoo sogar vor auf Platz vier.
„Yahoo nutzt eine eigene Linux-Distribution, die an unsere speziellen Anforderungen angepasst ist – YLinux“, erklärte Dummer. Sie basiere auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL). Red Hat sei ein „wichtigen Partner“. Yahoo verändere zwar den Code des Betriebssystems, versuche aber, „Linux so rein wie möglich“ zu halten: „Wir nehmen einzelne Pakete heraus und ergänzen ein paar eigene Sachen.“ Dazu gehörten Programme zur Konfiguration des Systems, zum Ausrollen von Updates sowie Verwaltungssoftware für seine Rechenzentren.
Außerdem verfügt Yahoo Dummer zufolge über ein hauseigenes System zur Software-Paketverwaltung. Es sei ein Relikt aus FreeBSD-Zeiten. Das System werde dazu verwendet, Pakete aus neuer Software und Updates zu schnüren, die dann sowohl für RHEL als auch für FreeBSD eingesetzt würden. Parallel nutze man den RPM Package Manager für interne Software-Installationen. Bei Sicherheitsupdates und wichtigen Bugfixes für den Linux-Kernel arbeite man mit Red Hat zusammen. „Wenn es um Sicherheit geht, fangen wir lieber keine eigenen Geschichten an“, sagte Dummer.
Dennoch würde Yahoos Linux-Chef die Einführung neuer Distributionen gern beschleunigen – sowohl wegen des Vertrauens in das Betriebssystem, als auch wegen der Geldersparnis, die neue Linux-Versionen bringen. „Man bekommt mehr Performance pro Watt“, erklärte er gegenüber ZDNet. Neuere Linux-Kernel seien wesentlich besser beim Stromverbrauch und der Wärme-Emission. „Die Version 6 von Red Hat zum Beispiel benötigt nur halb so viel Leistung wie RHEL 4.“
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