Details im Quelltext von Chrome OS verraten, dass Google mittlerweile an einer Tablet-Version des Betriebssystems arbeitet. Google hat dies gegenüber ZDNet bestätigt, will aber weder Details noch Termine für Meilensteine nennen.
In der Stellungnahme heißt es: „Chrome OS wurde von Anfang an für eine Reihe von Gerätetypen konzipiert. Wir erwarten, dass Partner diverse Hardware mit dem Betriebssystem ausrüsten, aber zum Start visieren wir das Notebook-Format an.“ Dieser Start ist für „Mitte des Jahres“ angekündigt.
Ein Beispiel für Tablet-Elemente in Chrome OS ist eine Erweiterung der User-Agent-Strings, mit denen sich Browser und Betriebssystem gegenüber einem Webserver ausweisen, um ein geeignetes Format angeboten zu bekommen. Hier ist jetzt „CrOS Touch“ gelistet, also offenbar Chrome OS mit Touch-Funktion. Auch gibt es inzwischen eine virtuelle Tastatur, wie sie jedes Tablet braucht, einschließlich Tasten für Hochstellen, Löschen oder auch einer Eingabetaste. Dieses Keyboard ist mit Scalable Vector Graphics gezeichnet, sodass sie auch ein Browser darstellen kann.
Der Browser in Chrome OS wurde für Touch-Bedienung optimiert, etwa indem man den freien Raum um Bedienelemente etwas vergrößert hat, sodass sie leichter mit dem Finger zu treffen sind. Und die Standardseite für neue Reiter enthält jetzt mehrere Seiten mit Icons – ähnlich der Oberfläche von iOS-Geräten. Den Anmerkungen auf den Chrome-Projektseiten zufolge richtet sie sich neu aus, wenn der Bildschirm gedreht wird – „wie beim iPad“, heißt es dort wörtlich.
Google hatte Chrome OS 2009 vorgestellt. Es war damals für Netbooks bestimmt – wenig leistungsfähige Mini-Notebooks. Aber schon das Gerät, das Google letztes Jahr unter der Bezeichnung CR-48 Testern zur Verfügung stellte, war eher ein vollwertiges Notebook.
Mit der Honeycomb genannten Version 3.0 seines Mobilbetriebssystems, Android, kommt Google gerade auf den Tablet-Markt. Es läuft beispielsweise auf dem seit wenigen Wochen erhältlichen Motorola Xoom. Wie Google die beiden Betriebssysteme voneinander abgrenzen wird, gehört zu den interessanten strategischen Fragen der nächsten Monate.
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