Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat vor möglichen Datenschutzmängeln bei Microsofts Geodatendienst Bing Maps Streetside gewarnt. „Ich finde es sehr bedauerlich und schwer nachvollziehbar, dass Microsoft deutlich hinter dem Standard zurückbleibt, den Google in Deutschland gesetzt hat“, sagte Aigner gegenüber der Passauer Neuen Presse.
Die Ministerin kritisiert, dass Bürger nach jetzigem Stand keine Möglichkeit haben, schon vor der Veröffentlichung von Fotos durch Microsoft Widerspruch einzulegen. „In der Praxis bedeutet das für den neuen Kartendienst Streetside: Die Bürger müssen erst ihr Haus im Internet identifizieren und es anschließend unkenntlich machen lassen.“ Im Gegensatz dazu habe Google für Street View mit der Möglichkeit des Vorab-Widerspruchs „eine gute Regelung“ gefunden.
„Ich würde von Microsoft erwarten, dass der Kartendienst Streetside ähnlich bürgerfreundlich gestaltet wird“, so Aigner weiter. Bürger müssten umfassen informiert werden, wann und wo Kamerafahrten stattfinden. Sie erwarte, „dass Microsoft sich an seine Zusagen hält, schnell Transparenz schafft und die nötigen Informationen für die Bürger leicht zugänglich veröffentlicht“.
Microsoft hatte vorgestern angekündigt, ab dem 8. April unter www.microsoft.com/maps/de-DE/streetside.aspx ausführliche Informationen sowie den Fahrplan der Streetside-Kamerafahrzeuge bereitzustellen. Ab dem 9. Mai startet die Bilderfassung von öffentlichen Straßen und Plätzen für die Panorama-Ansichten zunächst in den Städten Augsburg, Erlangen, Fürth und Nürnberg. Erste Fotos werden voraussichtlich ab Sommer in das bestehende Kartenmaterial von Bing Maps integriert.
Wie Google wird auch Microsoft zur Verbesserung seines Geolokalisierungs-Service Daten von verfügbaren WLAN-Netzen sammeln. Anders als der Konkurrent will es sich dabei aber auf die BSSID (MAC-Adresse) und die Signalstärke beschränken. Google hatte sich den Zorn von Datenschützern zugezogen, weil es in über 30 Ländern rund 600 GByte Daten aus ungesicherten Funknetzen, darunter Teile von E-Mails und Passwörter, gesammelt und gespeichert hatte – angeblich aus Versehen. In Frankreich musste der Konzern deswegen zuletzt eine Geldstrafe von 100.000 Euro zahlen.
Microsoft hatte Bing Maps Streetside 2009 gestartet. Bisher steht der Dienst aber nur für 56 Städte in Nordamerika zur Verfügung. Einen Eindruck vermittelt die 360-Grad-Ansicht vom New Yorker Times Square.
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2 Kommentare zu Verbraucherschutzministerin Aigner kritisiert Microsoft Streetside
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Streetview
Ich finde es sowieso schwachsinnig ständig darüber auf zu regen. Gesichter werden doch verpixelt, ist doch also sowieso egal. Bei Google kann man eigene Fotos zu Orten hoch laden, bei denen wird nichts verpixelt und genau so online gestellt, frag mich ehrlich warum viele Leute so Angst haben. Gibt ja auch sehr intelligente Menschen, die stolz sind das ihr Haus verpixelt ist und geben dann ein Zeitungs oder Fernsehinterview, bei dem im Hintergrund ihr Haus drauf ist und die Gesichter unverpixelt für jedermann mit Namen zu sehen ist.
PolitikerinBlaBla
Das sich eine Ministerin erst furchtbar über Google aufregt und dann Google als lobendes Vorbild hinstellt zeigt was diese Frau eigentlich will.
Nur Aufmerksamkeit erregen um jeden Preis.
Eine Verbraucherschutzministerin hat wesentlich wichtiger Dinge zu klären um uns Verbraucher vor krankmachenden Lebensmitteln zu schützen, aber damit kann man nicht positiv auffallen.
Das wir alle von GoogleEarth und auch dem Microsoftdiesnt nur provitieren ist dieser Dame egal.
Egal ob eine Adresse suchen, einen Platz finden, bei der Wohnungssuche, diese KOSTENLOSE Dienste ersparen mir unendlich viel Zeit, sind neutral und objektiv.
Was hätte uns die Post Geld abgezockt wenn sie sowas als Monopol angeboten hätte und jetzt bekommen alle Menschen sowas kostenlos.
Diese Ministerin handelt nicht im Auftrag der Verbraucher sondern will hier nur ins Gerede kommen, egal um welchen Preis.