Über 200 Prominente aus Journalismus, Verlagswesen und der Filmbranche haben einen offenen Brief unterschrieben, der die Veröffentlichung von Geheimdokumenten durch Wikileaks gutheißt. Zu den Unterzeichnern gehören Oliver Stone und Susan Sarandon, Michael Moore und Ariel Dorfman, Salman Rushdie und Tom Stoppard. Verfasst hat ihn ein Open Letter Committee unter dem Vorsitz von Vaughan Smith, in dessen Herrenhaus Ellingham Hall Julian Assange derzeit seinen Hausarrest auf Kaution verbringt.
Der Brief ist auch insofern offen, als er sich an keinen spezifischen Adressaten wendet. In den weiterführenden Informationen heißt es jedoch, es handle sich um eine Antwort auf die Forderungen hochrangiger US-Politiker, Julian Assange mit allen Mitteln zu verfolgen und gar hinzurichten. Solche extremen Äußerungen waren im November vergangenen Jahres gefallen.
Der Brief ist ein grundsätzliches Bekenntnis zur Methode von Wikileaks. Das Recht zu veröffentlichen sei dem Bürgerrecht auf Information gleichzusetzen und eigentlich dessen Folge. „WikiLeaks hat der Welt einen großen Dienst erwiesen.“ Die Verfasser glauben, dass noch nie eine Demokratie unter mehr Wissen und Verständnis der Öffentlichkeit gelitten hat.
Als Unterstützer des Projekts listet die Website wikileaksopenletter.com unter anderem den englischen PEN-Club, Reporter ohne Grenzen und Open Democracy auf. Es besteht auch eine Spendenmöglichkeit über Google Checkout.
Die Unterzeichner vertreten ähnliche Ansichten wie ZDNet-Leser in Deutschland. Fast 90 Prozent von 987 Umfrageteilnehmern stimmten der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten durch Wikileaks zu. In Großbritannien, woher die „Open Letter“-Kampagne kommt, waren allerdings nur gut 75 Prozent der Leser von ZDNet.co.uk dieser Ansicht.
Wikileaks will mit der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten mehr Transparenz schaffen. Das kommt nicht überall gut an. ZDNet bietet in diesem Special Nachrichten und Hintergrundberichte über die umstrittene Whistleblower-Plattform.
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