Facebook macht Design seiner Rechenzentren zu Open Source

Facebook hat die Spezifikationen seiner selbst entwickelten Server und Rechenzentren offengelegt. Sie stehen der Allgemeinheit über das eigens zu diesem Zweck gegründete Open Compute Project zur Verfügung.

„Was wir aus der Entwicklung von einem kleinen, in einer Garage arbeitenden Start-up bis heute gelernt haben, ist, dass es viele Wege gibt, Rechenzentren und Server zu entwickeln“, sagte CEO Mark Zuckerberg. „Man kann sie selber bauen und mit ODMs [Original Design Manufacturers] zusammenarbeiten, oder man kann die Massenprodukte großer Hersteller nehmen. Wir haben festgestellt, dass Massenfertigung nicht dem entspricht, was wir und was soziale Anwendungen benötigen.“

Laut Jonathan Heiliger, Vice President des Bereichs Technical Operations bei Facebook, haben drei Mitarbeiter eineinhalb Jahre lang daran gearbeitet, die Effizienz und die Wirtschaftlichkeit der Server in Facebooks Datenzentrum in Prineville, Oregon, zu verbessern. Um Innovationen zu fördern und die Kosten für den Bau vergleichbarer Anlagen zu senken, habe sich Facebook entschlossen, seine Pläne der Konkurrenz zur Verfügung zu stellen.

Open Compute beinhaltet alle Spezifikationen, schematischen Darstellungen und Anweisungen zu einem Rechenzentrums und allen Server darin. Ein wichtiger Unterschied zu anderen Serverfarmen ist, dass Facebooks Design ohne Klimaanlagen auskommt, die zusätzlich Strom benötigen. Stattdessen setzt das Unternehmen auf eine Wasserkühlung. Warme Abluft wird zudem genutzt, um angrenzende Gebäude zu heizen.

Außerdem sei der Materialverbrauch für die Servergehäuse um 22 Prozent reduziert worden, sagt Amir Michael, Manager für Hardware Design bei Facebook, der die neuen Server entwickelt hat. Facebook verwende eine von Industriestandards abweichende Größe von 1,5 Höheneinheiten für seine Server, was größere Kühlkörper und Ventilatoren sowie eine effizientere Energieversorgung ermögliche.

Insgesamt sollen die Server im Vergleich zu früher von Facebook gekauften Systemen 38 Prozent effizienter arbeiten und 24 Prozent günstiger sein. Facebook hofft, dass sich diese Zahlen noch verbessern werden, sobald die Allgemeinheit Zugang zu Facebooks Bauplänen erhält.


Facebook hat die Spezifikationen seiner selbst entwickelten Server über das Open Compute Project der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt (Bild: James Martin, News.com).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

19 Stunden ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

20 Stunden ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

1 Tag ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

2 Tagen ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

2 Tagen ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

2 Tagen ago