Die Foxconn Technology Group verhandelt gerade über eine Investition von 12 Milliarden Euro in eine neue Fabrik, die im Lauf der nächsten fünf oder sechs Jahre in Brasilien entstehen soll. Das hat die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff bei einem Staatsbesuch in China anwesenden Journalisten mitgeteilt – unter denen etwa die Nachrichtenagentur Reuters vertreten war.
Rousseff sieht das Projekt als gigantische Investition in ihr Land, die Arbeitsplätze schaffe. Über den Standort der Anlage und Steuervergünstigungen für den chinesischen Hersteller werde noch verhandelt. Foxconn fertigt unter anderem die Apple-Geräte iPad, diverse iPod-Modelle und das iPhone.
Für Foxconn hätte Südamerika als Standort mindestens zwei Vorteile. Die Wege nach Nordamerika sind kürzer als vom bisherigen iPad-Produktionsstandort Shenzen in China aus, und zum zweiten könnten brasilianische Subventionen helfen, die zuletzt gestiegenen Kosten wieder in den Griff zu bekommen: Anfang April hatte das Unternehmen trotz Apple-Boom einen Jahresverlust von 218 Millionen Dollar melden müssen.
Die China Times erwähnt die Abwanderungspläne nach Brasilien in einem Bericht über Prototypen des iPhone 5. Darin heißt es auch, der Betrieb könnte 2013 aufgenommen werden.
Reuters zitiert noch den brasilianischen Minister für Wissenschaft und Technik, demzufolge die Verhandlungen seit drei Monaten laufen. Ihm zufolge wäre es möglich, das iPad ab November diesen Jahres in Südamerika zu produzieren und damit die Nachfragesituation zu entspannen.
Die Fabrik von Foxconn in Shenzen wurde in den letzten Jahren oft kritisiert, insbesondere nach einer Selbstmordserie unter den Beschäftigten, die Beobachter auf die Arbeitsbedingungen zurückführten. Anschließend kam es zu Lohnerhöhungen und Aufklärungsarbeit zum Arbeiterschutz.
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