Der weltweite PC-Markt hat im ersten Quartal 2011 erstmals seit fast zwei Jahren kein Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielt. Laut IDC gingen die Verkaufszahlen zwischen Januar und März um 3,2 Prozent auf 80,6 Millionen Stück zurück. Damit fällt das Ergebnis schlechter aus als erwartet. Bei ihrer letzten Prognose waren die Marktforscher noch von einem Plus von 1,5 Prozent ausgegangen.
Von der negativen Entwicklung waren vor allem die drei größten PC-Hersteller betroffen. Hewlett-Packards Verkäufe schrumpften im abgelaufenen Vierteljahr um 2,8 Prozent. Dell verlor in diesem Zeitraum 1,8 Prozent und Acer musste ein Minus von 15,8 Prozent hinnehmen. Lediglich Lenovo und Toshiba trotzten dem Trend mit Zuwächsen von 16,3 beziehungsweise 3,8 Prozent.
Besonders schlimm traf es Acer auf dem US-Markt. Dort musste das taiwanische Unternehmen ein Minus von 42,1 Prozent bei den Verkäufen hinnehmen. HP setzte 2,4 Prozent weniger PCs ab als im ersten Quartal 2010, Dell 11,8 Prozent weniger. Toshiba und Apple legten hingegen um 10,4 respektive 9,6 Prozent zu.
Laut IDC führten verschiedene Faktoren wie das Erdbeben in Japan, die politischen Unruhen in einigen arabischen Ländern und gestiegene Kraftstoffpreise zu einer Schwächung des PC-Markts in den USA und Westeuropa. Zudem hätten Netbooks und zuletzt Media-Tablets gezeigt, dass die reine Hardware nicht mehr das entscheidende Kriterium beim PC-Kauf sei.
„Das iPad zeigt, dass man nicht die beste Hardware haben muss. Es geht darum, Software und Hardware miteinander zu verbinden, und um das, was Nutzer damit machen können“, sagte Jay Chou, Senior Analyst bei IDC. „Ich glaube, das wird entscheidend für ein anhaltendes Wachstum sein.“ Hardware-Anbieter müssten auch über Software nachdenken.
Angesicht knapper Budgets und steigender Preise für Benzin und Lebensmittel hätten Verbraucher kein Interesse mehr am Kauf eines neuen Computers, nur weil ein Intel-Prozessor 30 Prozent mehr Leistung verspreche, so Chou weiter. „Das ist kein Grund mehr für die Ausgaben und ein Upgrade.“
Eine Erholung des PC-Markts erwartet IDC erst im zweiten Halbjahr 2011. Im laufenden zweiten Quartal rechnen die Marktforscher ebenfalls mit einem schlechten Ergebnis. Wachstum soll vor allem in Schwellenländern in Lateinamerika und Asien erzielt werden, in den viele Verbraucher noch vor der Anschaffung ihres ersten PCs stehen.
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