Android-Smartphone Sony Ericsson Xperia Arc im Test

Auch wenn das Design letztlich immer Geschmackssache ist, fallen manche Handys sofort auf und andere nicht. Das Xperia Arc gehört sicherlich zur ersten Gruppe. Ein Blickfänger muss nicht unbedingt auch attraktiv sein, aber im Falle des neuen Sony-Ericsson-Androiden trifft das zu.

Design

Auf Anhieb sticht das vergleichsweise große Display ins Auge. Mit 4,2 Zoll überragt es die iPhone-Anzeige um 0,7 Zoll. Außerdem strahlt es regelrecht, statt zu leuchten. Im Vergleich zu den imposanten Super-AMOLED-Anzeigen von Samsung fällt der Kontrast natürlich spürbar zurück, doch die Schwarzwerte sind absolut in Ordnung – und die Farbdarstellung überragt die selbstleuchtende Anzeigetechnik, die beispielsweise im Samsung Galaxy S zum Einsatz kommt. Darüber hinaus überzeugen auch die Blickwinkel.

Über der Anzeige sitzt eine Scheibe aus Mineralglas. Wie schon beim X10 ist hier allerdings eine Folie fest aufgebracht. Sie soll das Glas vor Kratzern schützen, dürfte aber schneller kleinere Schäden davontragen als die eigentliche Anzeige. Zumindest beim vorliegenden Testgerät sind bei normaler Behandlung bereits nach einer guten Woche Micro-Kratzer zu sehen. Immerhin legt der Hersteller nun Ersatzfolien zum Austausch in den Karton. Laut Sony Ericsson dient die Folie aber nicht nur zum Schutz des Glases: Sollte das Handy einmal zu Boden fallen und die Scheibe springen, verletzt sich der Nutzer nicht.

Die Glasfläche auf der Oberseite geht seitlich bis fast zum Rand des Smartphones. Der Rahmen links und rechts von der Anzeige ist mit etwa drei Millimetern angenehm schmal, allerdings beugt sich das Gehäuse selbst noch ein bisschen weiter nach außen. Unterhalb des Displays befinden sich die drei – für Sony-Ericsson typisch – halbmondförmig angeordneten Tasten für Zurück, Home und Menü. Die Beschriftung der Knöpfe ist unter dem Display, aber immer noch innerhalb der Glasfläche angebracht und leuchtet im Dunkeln nicht. Zur Orientierung gibt es zwei weiße Leuchtpunkte zwischen den Knöpfen. Wer weiß, welche Taste wo sitzt, hat damit kein Problem – aber bis man sich daran gewöhnt hat, drückt man nachts gerne mal auf den falschen Knopf.

Eine Suchen-Taste gibt es ebensowenig wie einen Trackball oder einen optischen Sensor. Zum Setzen des Cursors im Text tippt der Anwender einmal in das Textfeld und bekommt dann einen großen Zeiger eingeblendet, mit dem er komfortabel mit dem Finger den Cursor an die gewünschte Stelle schieben kann. Unterhalb der Tasten läuft das Handy geschwungen zusammen. Hier trägt es den Xperia-Schriftzug.

Oberhalb der Anzeige, ebenfalls aber noch innerhalb der Glasfläche, ist der Sony-Ericsson-Schriftzug angebracht. Mittig darüber sitzt der Lautsprecher, dessen Form wieder an einen Halbmond erinnert. Links vom Lautsprecher sitzen der Helligkeits- und Annäherungssensor, rechts gibt es keine weiteren Elemente auf der Vorderseite – vor allem auch keine Frontkamera. Wer vorhat, das Smartphone für Videotelefonate einzusetzen, muss sich also nach einer Alternative umsehen.

Im Rahmen auf der rechten Seite hat auf dieser Höhe die Status-LED ihren Platz gefunden, die über neu eingegangene Nachrichten oder einen leeren Akku informiert. Der Rahmen ist aus glänzend schwarzem Kunststoff gefertigt.

Auf der Oberseite sorgt ein silberfarbenes Kunststoffelement für einen hübschen Kontrast, zumindest, wenn das Gerät frisch aus der Verpackung kommt. Im harten Alltagseinsatz ist dieser Bereich schnell mit Fingerabdrücken verunziert. Wer hier nicht regelmäßig drüberwischt, hat keine Freude an dem glänzenden Look. Links oben befindet sich der runde Ein-Aus-Lock-Taster, rechts ein Mini-HDMI-Ausgang zum direkten Anschluss des Smartphones an einen Fernseher. Der Grafikanschluss wird durch eine rechteckige Kappe mit abgerundeter Ecke vor Staub und Schmutz geschützt. Die Kappe selbst ist aus dem gleichen Kunststoff wie das silberne Element auf der Oberseite. Sie ist mit einem etwas unhandlichen Verbinder am Gehäuse befestigt, um nicht verloren zu gehen.

Auch die rechte Seite des Handys wird von einem hier allerdings deutlich dünneren silbernen Streifen verziert, in dem oben die Status-LED ihren Platz gefunden hat. Etwas unterhalb der Status-LED sitzt der Micro-USB-Port, der allerdings viereckig ist. Das sieht ungewohnt aus, aber definitiv passen hier auch ganz normale Micro-USB-Kabel. Die ungewöhnliche Form soll eine stabilere Konstruktion des Steckers ermöglichen, der im Laufe seines Lebens deutlich mehr Steckzyklen aushalten soll als eine Standard-Ausführung. Unterhalb befindet sich der obligatorischen Wippschalter zur Regelung der Lautstärke. Er lässt sich relativ gut ertasten und hat einen spürbaren Druckpunkt.

Ganz unten rechts ist der Auslöser der Kamera angebracht. Er arbeitet zweistufig – drückt man ihn halb durch, stellt der Autofokus auf das gewünschte Motiv scharf. Drückt man ihn komplett durch, wird das Foto erstellt. Leider ist die Taste sehr klein und verlangt viel Kraft – in der Praxis bedeutet das vor allem in dunklen Umgebungen, dass man Fotos häufig durch den Druck auf die Taste verwackelt.

Unten ist das Xperia Arc ebenfalls silbern (und mit Fingerabdrücken verschmiert). Das einzige Element ist hier eine Öse, an der man einen möglichst weichen kleinen Gegenstand mittels Band befestigen kann – härtere Gegenstände dürften schnell Kratzer im Kunststoff hinterlassen. Außerdem gibt es unten eine kleine Aussparung, unter die man den Fingernagel schiebt, um den Akkudeckel abzuheben.

Auf der linken Geräteseite hat der 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss ganz oben seinen Platz gefunden. Auch hier sorgt ein silberner Streifen für Kontrast. Wie das ganze Handy ist er oben und unten etwas dicker und verjüngt sich in der Mitte. Dabei ist – im Gegensatz zum Google Nexus S – die Display-Seite flach, während die Rückseite spürbar gebogen ist. Wenn das Handy auf dem Tisch liegt, kann man unter ihm durchsehen. Das Gehäuse ist an der dünnsten Stelle gerade einmal 8,7 Millimeter dick. Das ist wirklich auffällig schlank. Der Hersteller gibt die tatsächliche Bauhöhe im Datenblatt allerdings nicht an, sondern verweist nur auf die 8,7 Millimeter. An der dicksten Stelle baut das Arc mit 1,1 Zentimetern deutlich dicker auf – ist aber dennoch angenehm schlank.

Die Rückseite trägt mittig den Xperia-Schriftzug. Unten gibt es eine Öffnung, hinter der sich der Lautsprecher verbirgt. Oben sitzen die Linse der 8,1-Megapixel-Kamera samt Foto-LED. Der Akkudeckel ist aus Kunststoff gefertigt. Er wird nicht geschoben, um ihn einzurasten, sondern beim Abheben leicht gebogen. Dennoch fühlt er sich recht stabil an. Das Gerät wird in Schwarz und Silber angeboten.

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

5 Stunden ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

21 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

1 Tag ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

1 Tag ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

1 Tag ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

1 Tag ago