Microsoft hat Office 365 als Public Beta freigegeben. Damit haben Anwender, Unternehmen und Organisationen in 38 Ländern und mit 17 Sprachen Zugang zu der Cloud-Lösung. Sie verbindet die bekannte Microsoft-Office-Umgebung mit Online-Diensten für Kommunikation und Zusammenarbeit.
Neben Exchange Online, Sharepoint Online und Lync Online – dem Nachfolger des Office Communication Server – enthält Office 365 auch die Office Web Apps. Dabei handelt es sich um funktionsmäßig abgespeckte Versionen von Word, Excel, Powerpoint und Onenote, die im Browser laufen.
Zudem ist es möglich, die Desktop-Variante Office Professional Plus im Rahmen eines Abos zu beziehen. Ab 22,75 Euro pro Anwender und Monat kann Office Pro Plus lokal installiert und gemeinsam mit Onlinediensten wie E-Mail, Voicemail, Instant Messaging, Online-Konferenzen und Dokumentenmanagement genutzt werden. Office 365 läuft unter anderem in den europäischen Rechenzentren in Amsterdam und Dublin, aber auch in den USA und Asien. Welcher Server die Daten enthält, hängt von der angegebenen Rechnungsadresse ab.
Parallel zum Public-Beta-Test gibt Microsoft den Office 365 Marketplace frei. Dieser ist als zentrale Vertriebsplattform für ergänzenden Lösungen und Dienste der Microsoft-Cloud-Partner gedacht. Von ihnen gibt es nach Angaben des Herstellers rund 16.000. Zum Start stehen zunächst jedoch nur 40 Anwendungen und 400 Services zur Auswahl. Über den Office 365 Marketplace sollen Anwender Lösungen finden, um die Microsoft-Lösung individuell erweitern zu können.
Nach Ablauf der Public Beta-Phase steht der Online-Dienst Freiberuflern, kleinen und mittelständischen Betrieben sowie größeren Unternehmen und Organisationen in verschiedenen Varianten zur Verfügung. Der Mietpreis richtet sich nach dem gewählten Funktionsumfang und startet bei 5,25 Euro pro Anwender und Monat.
Nach Angaben von Microsoft haben sich seit November 2010 weltweit gut 100.000 Unternehmen und Organisationen haben auf www.office365.com für einen Beta-Einsatz von Office 365 registriert. „70 Prozent der Betriebe, die sich für den Beta-Test angemeldet haben, hatten nicht mehr als 25 Beschäftigte“, sagt Oliver Gronau, Direktor Business Group Information Worker bei Microsoft Deutschland.
Nach Ablauf der Public-Beta-Phase können testende Unternehmen ihre Office-365-Umgebung weitere 30 Tage kostenfrei nutzen. Innerhalb dieses Zeitraums warnt Office 365 vor dem Ablauf der Nutzungsdauer und bietet den Wechsel von der Betaversion in den bezahlten Betrieb an. Entschließt sich ein Nutzer dafür, müssen weder Daten übertragen noch die Einrichtung wiederholt werden. Die Public-Beta-Phase geht laut Microsoft fließend in den Abobetrieb über. Das soll im Lauf des Jahres 2011 geschehen. Einen genaueren Termin wollte das Unternehmen auch auf Anfrage nicht nennen.
Office 365 konkurriert mit Google Apps, das Unternehmen ebenfalls cloudbasierte Produktivitätslösungen bietet. Google setzt aber auf eine reine Online-Lösung, während Microsoft ein Hybrid-Modell favorisiert, das auch klassische Desktop-Software enthält. Endanwendern stellt Google die gehosteten Angebote Text und Tabellen sowie Google Mail kostenlos zur Verfügung. Für die Business-Version Google Apps verlangt der Suchanbieter 40 Euro pro Nutzer und Jahr.
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