Apple will Kartellverfahren um FairPlay einstellen lassen

Apple hat einen US-Bundesrichter ersucht, den seit sechs Jahren andauernden Kartellrechtsstreit um FairPlay zu beenden. FairPlay ist Apples Software für digitale Rechteverwaltung, die bis 2009 Teil von iTunes war.

Eine Gruppe von iPod– und Musikkäufern hatte 2005 Klage gegen Apple eingereicht. Sie argumentieren, der Konzern habe seine DRM-Software dazu genutzt, ein Monopol für digitale Audioplayer und Musikdownloads aufzubauen. Mit FairPlay codierte Musik lässt sich nur auf iPods und keinen anderen Geräten abspielen. Es verhindert auch, dass bei anderen Anbietern gekaufte Musik auf iPods wiedergegeben werden kann.

Bei der Blockade von Downloads, die Software von Konkurrenten verwendeten, sei es darum gegangen, das Nutzererlebnis von iTunes-Kunden zu verbessern, erklärte Apple-Anwalt Robert Mittelstaedt bei einer Anhörung gegenüber Bezirksrichter James Ware. „Apples Sicht ist, dass iPods besser funktionieren, wenn Anwender die iTunes-Jukebox statt einer Software von Drittanbietern nutzen, die zu Problemen führen kann“, wird Mittelstaedt von Bloomberg zitiert.

Apples Antrag, die Klage abzuweisen, kommt knapp einen Monat nach der Entscheidung, dass Apple-CEO Steve Jobs im Verfahren aussagen soll. Richter Howard Lloyd hatte Ende März festgelegt, dass Jobs nur über Vorgänge rund um die RealNetworks-Software „Harmony“ Auskunft geben muss. Apple war gegenüber ZDNet zu keiner Stellungnahme bereit.

RealNetworks hatte Harmony 2004 veröffentlicht. Die Software spielt eine zentrale Rolle im Kartellrechtsstreit: Sie hebelte Apples digitale Rechteverwaltung aus und machte es möglich, von RealNetworks verkaufte Songs auch auf iPods abzuspielen.

Apple drohte daraufhin, mit der nächsten Version der iPod-Software digitale Musik von RealNetworks zu blockieren. Ein im Oktober 2004 freigegebenes Update machte Inhalte des Konkurrenten dann tatsächlich unbrauchbar. 2009 führte Apple DRM-freie Musik in iTunes ein.

HIGHLIGHT

Jailbreak-Tools für iPhone, iPod touch, iPad und Apple TV

PwnageTool, redsn0w und Sn0wBreeze befreien iOS 4.3.3 von seinen werkseitigen Fesseln. Dadurch lassen sich deutlich mehr Funktionen auf den Mobilgeräten realisieren. Besserer Schutz für die Privatsphäre ist damit ebenfalls möglich.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

2 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

20 Stunden ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

22 Stunden ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

23 Stunden ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago