Von Windows 8 ist mittlerweile eine erste Vorabversionen in einschlägigen Tauschbörsen aufgetaucht. Build 7850 ist Teil des Milestone 1, der vom Herbst 2010 stammt. Bereits auf der Consumer Electronics Show wurde Build Anfang 2011 wurde Build 7867 gezeigt, das auf einem ARM-Prozessor lief. Es waren keine Features zu sehen. Aber auch in Build 7850 sind einige Neuerungen schon enthalten. ZDNet hat sich das entstehende OS angesehen.
Die Setuproutine gleicht der von Windows 7. Auch die Installationsdauer ist ähnlich lang. Das Branding der Testversion lautet auf „Windows 7 Enterprise“. Vom neuen Loginscreen, der schon seit einigen Wochen durch Netz geistert, ist in diesem Build nichts zu sehen.
Echte Neuerungen gibt es erst nach dem Anmelden: Rechts neben der Uhr befindet sich jetzt ein Bild des Nutzers. Ein Klick darauf zeigt ein Menü, das die Punkte My Settings, My Look, Switch User, Log off und Lock PC zeigt. Alle Einträge sind funktionsfähig. Zwar kann diese Neuerung wie alle anderen auch in der Final wieder verschwunden sein, es ist aber davon auszugehen, dass Microsoft die mit Windows 7 begonnene Umgestaltung der Taskleiste weiterführt. Es ist zweifelhaft, ob das Startmenü in seiner aktuellen Form Bestand haben wird.
Gearbeitet wird offenbar auch an einem neuen Task Manager, der die bisherige, schon etwas in die Jahre gekommene Lösung ersetzt. Hintergrundprozesse, systemkritische Programme und Anwendungen werden jetzt kategorisiert als erweiterbare Liste gezeigt.
Auch die bisherige Datenträgerbereinigung, die Windows von Datenmüll befreien soll, hat eine Überarbeitung erfahren: Neben der bekannten Entfernung temporärer Dateien – jetzt optisch moderner präsentiert – kann man auf vier vordefinierte Dateisuchen zugreifen, die alle Bilder, Videos und Songs oder Dateien mit einer Größe von mehr als 100 MByte zeigen.
Ein Assistent bietet in Build 7850 die Möglichkeit, das OS auf einem USB-Stick oder einer USB-Festplatte mit mindestens 16 GByte Speicher zu installieren. Wie Linux kann das OS damit im Prinzip auf jedem Rechner gebootet werden, ohne dass man es auf der lokalen Festplatte installieren muss. Sowohl die Erstellung des Datenträgers als auch die Nutzung auf einem anderen Rechner verlaufen erfolgreich. Bevor man das OS von der Festplatte nutzen kann, installiert Windows einige Minuten lang die erforderlichen Treiber.
Über eine Modifikation in der Registry lässt sich für den Explorer die von Office bekannte Ribbon-Oberfläche freischalten. Die meisten Icons sind aber noch mit Platzhaltern belegt. Die Reiter Home, Share und View gruppieren alle Explorer-Befehle. Kontextabhängig erscheint ein weiteres Menü, das beispielsweise spezielle Einstellungen für die Bibliotheken erlaubt. Ob das Ribbon tatsächlich kommt, ist aber fraglich. Der Explorer sieht so nämlich etwas überfrachtet aus. Zudem geht der Trend bei Microsoft in letzter Zeit eher zu minimalistischen Oberflächen, wie das Interface von Windows Phone 7 zeigt.
In Build 7850 ist bereits auch die Möglichkeit zu sehen, Windows auf den Auslieferungszustand zurückzusetzen – auf Wunsch unter Beibehaltung der persönlichen Daten und Einstellungen. Allerdings hat der Vorgang nicht funktioniert, da die angeforderte Installations-CD nicht als solche erkannt wurde.
ZDNet hat auf der folgenden Seite weitere Windows-8-Features zusammengestellt, die in den letzten Wochen bekannt wurden oder in anderen Build aufgetaucht sind.
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