Ab sofort bietet Amazon auch deutschsprachige E-Books, Zeitungen und Zeitschriften an (Screenshot: ZDNet).

Amazon hat einen deutschen E-Book-Shop für das hauseigene Lesegerät Kindle eröffnet. Das Unternehmen verspricht „25.000 deutschsprachige Bücher und Tausende deutscher Klassiker“. Bisher gab es nur englischsprachige Bücher, Zeitungen und Zeitschriften.

Insgesamt gibt es Amazon zufolge 650.000 Bücher im deutschen Shop, darunter 71 der 100 Spiegel-Bestseller. Aktuelle Titel kosten zwischen 10 und 20 Euro. Klassiker wie „Der Prozeß“ von Franz Kafka oder „Die Elixiere des Teufels“ von E.T.A. Hoffmann sind kostenlos.

Begleitend hat Amazon auch deutschsprachige Applikationen für PC, Mac OS X, iPhone, iPad, iPod Touch und Android-Geräte veröffentlicht. Einige Modelle des Kindle-Readers kann man jetzt direkt unter www.amazon.de kaufen, ein Ausflug auf die amerikanische Site des Unternehmens ist nicht mehr nötig. Neben deutschen Büchern sind nun auch Abonnements deutschsprachiger Zeitungen und Zeitschriften wie der Frankfurter Allgemeinen, des Handelsblatts, der Wirtschaftswoche und der Zeit im Angebot.

Deutschsprachige Autoren können über Kindle Direct Publishing (KDP) ihre Publikationen direkt über den Kindle-Shop verkaufen und damit das Amazon-Angebot vergrößern. Wer auf der Plattform publiziert, nimmt am 70-Prozent-Tantiemen-Programm des Unternehmens teil. Bis Januar 2011 kamen für eine Veröffentlichung auf Amazons Digital Text Platform nur englischsprachige Werke von Autoren mit Wohnsitz in den USA in Frage. Seit Anfang 2011 können auch deutsche Autoren in deutscher Sprache publizieren.

Was im deutschen E-Book-Programm noch fehlt, ist der Kindle DX, das mit 9,7-Zoll-Display größte Lesegerät im Amazon-Angebot. Er muss weiterhin in den USA bestellt werden.

Weiterhin gibt es keine Möglichkeit, Bücher auszuleihen. Diese Funktion wurde aber jetzt in den USA eingeführt. Dort haben Anwender Zugriff auf E-Books aus 11.000 landesweiten Bibliotheken. Sie können in den geliehenen Büchern Textstellen markieren und Anmerkungen machen. Sollten Sie eines davon später kaufen, bleiben alle Einträge dank der Whispersync-Funktion erhalten.

Ob und wann eine Ausleihe auch in Deutschland möglich ist, steht nicht fest. Bislang dürfen Kindle-Besitzer Bücher einmal für 14 Tage an einen anderen Anwender verleihen. Mittlerweile gibt es auch schon einen Kindle-Vermittlungsdienst, den Kindle Lending Club, der potentielle Ausleiher und Interessenten zusammenbringt. Er diente bislang als Ersatz für die fehlende Bibliotheksleihe im Amazon-Programm.

ZDNet.de Redaktion

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