Google gründet WebM-Interessengruppe mit 17 Mitgliedern

Google hat ein Programm unter dem Namen „WebM Community Cross License“ (WebM CCL) vorgestellt, das Patentstreitigkeiten über die freie Videotechnik WebM vorbeugen soll. Die derzeit 17 Mitglieder von WebM CCL – Google eingeschlossen – haben vereinbart, sich gegenseitig Lizenzen von Patenten zu gewähren, die etwas mit WebM zu tun haben könnten. Die Beteiligten bekommen dadurch die Sicherheit, dass der Technik keine Lizenzgebühren oder -klagen anfallen.

„Jeder gibt dem anderen eine Lizenz für jedes Patent, das für WebM wichtig sein könnte“, erklärte Mike Jazayeri, Produktmanager für WebM. Zu den Mitgliedern gehören Browserhersteller wie Mozilla oder Opera Software und Hardware-Hersteller wie Samsung oder LG.

WebM CCL ist ein Versuch, den Zweifeln zu begegnen, die die Verwertungsgesellschaft MPEG LA an der patentrechtlichen Situation von WebM geschürt hat. MPEG LA überwacht die Patente für die konkurrierende Videotechnik H.264 und stellt gerade eine Sammlung von Patenten für Googles Videocodec VP8 zusammen. VP8 ist zusammen mit dem Audiocodec Vorbis die Grundlage von Googles WebM-Technik. Laut MPEG LA verletzt VP8 fremde Patente, Details sind aber nicht bekannt.

Durch das Projekt und Googles Vorbild bei der Nutzung von WebM sollen die Sorgen um Patente beseitigt werden. „Wir waren zuversichtlich, als wir WebM in unsere Produkte und Dienste integriert haben“, sagte Jazayeri und spielte dabei auf Youtube und den Browser Chrome an. „Wir hoffen, dass die CCL Klarheit und Vertrauen schaffen wird“ – für alle, die WebM selbst einsetzen wollen.

Viele wichtige Patentinhaber auf dem Gebiet der Videotechnik sind bislang noch nicht auf der CCL-Liste. Zu ihnen gehören Microsoft, Panasonic, Philips, Sharp und Sony. Doch Jazayeri gibt sich auch hier zuversichtlich. „Das ist erst der Anfang. Wir führen aktiv Gespräche, um alle einzubinden, die von der Web-Community profitieren.“

Google hat schon einige Maßnahmen getroffen, um WebM zu fördern. Chrome unterstützt das Konkurrenzformat H.264 nicht mehr. Alle Youtube-Videos werden nach und nach in das WebM-Format übertragen. 99 Prozent der meistgesehenen Youtube-Filme sollen bereits in WebM verfügbar sein.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

11 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago