Sicherheit für lau: Die besten Gratis-Antivirenprogramme

Die meisten Nutzer haben sich daran gewöhnt, dass man für Antivirenprogramme bezahlen muss. Meist werden Schädlingsbekämpfungstools im Monats- oder Jahresabo verkauft. Nur wer seine Software bezahlt hat, bekommt die notwendigen Updates der Virensignaturen. Um einen guten Schutz zu erreichen, müssen die Datenbanken mehrmals täglich aktualisiert werden.

Viele Hersteller bieten für Privatpersonen mittlerweile auch kostenlose Antivirenprogramme an. Auf Rechnern in Unternehmen ist die Nutzung der kostenlosen Versionen in der Regel verboten, auf den Servervarianten von Windows lassen sie sich nicht installieren. Sie spüren Malware nicht nur auf, sondern können sie auch zuverlässig entfernen. Sachlich und nüchtern betrachtet bieten sie nahezu denselben Schutz wie ein kostenpflichtiges Programm.

Gegenüber den kommerziellen Varianten fehlen meist einige Features, etwa ein separate Scanfunktion für eingehende E-Mails, doch die objektive Sicherheit wird dadurch nicht beeinträchtigt. Eine per E-Mail verschickte Malware ist erst gefährlich, wenn sie geöffnet wird. Das geschieht in der Regel durch Anklicken eines Anhangs. Es reicht aus, wenn sie zu diesem Zeitpunkt gefunden und entfernt wird.

Andere Zusatzfunktionen, die in den kostenlosen Varianten oft nicht enthalten sind, etwa Anti-Phishing, Warnung vor betrügerischen Websites oder eine Firewall, bekommt man ebenfalls kostenlos oder sind bereits im Betriebssystem beziehungsweise im Browser implementiert.

Wer einen neuen Rechner in Betrieb nimmt, sollte daher gut überlegen, ob er wirklich die neben anderer Crapware vorinstallierte Antivirenlösung kostenpflichtig aktivieren möchte. Meist ist es sinnvoller, das Antimalwareprogramm zusammen mit der anderen Crapware zu entfernen. Dazu gibt es praktische Tool wie den PC Decrapifier. Der ZDNet-Artikel „Tipps und Tools: So löscht man Crapware vom neuen Rechner“ erläutert, wie man dabei am besten vorgeht.

Avira AntiVir Personal

Avira ist eines der ersten Unternehmen, das eine kostenlose Antivirenlösung auf den Markt brachte. Avira AntiVir Personal gehört nach wie vor zu den leistungsfähigsten Freeware-Antivirenprogrammen. Die neu konzeptionierte und schnelle Scan-Engine durchsucht entweder sämtliche Laufwerke und Prozesse oder einzelne Ordner, Dateien und Archive nach Viren, Trojanern, Würmern und Dialern sowie nach Backdoor-Programmen und Rootkits.

Bild: Avira

Das benutzerfreundliche Kontroll-Center sowie die zentrale Standard- und Experten-Konfiguration erleichtern die Überwachung, Verwaltung und Steuerung des Programms. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, den Rechner mit Hilfe des Taskplaners automatisch und in regelmäßigen Abständen überprüfen zu lassen.

Befallene Dateien lassen sich schnell und sicher mit einem einzigen Mausklick entfernen oder direkt aus dem Quarantäne-Manager an Avira zur Analyse verschicken. Eine Statusanzeige im Systray zeigt beim Mouse-Over eventuelle Probleme an. Ein weiteres Highlight ist die Anpassung der Darstellung für den Betrieb mit niedrig auflösenden Netbooks.

Avast Free Antivirus

Avast Free Antivirus bietet einige Merkmale, die zuvor nur den Benutzern kostenpflichtiger Upgrades vorbehalten waren, beispielsweise eine Sandbox, in der sich verdächtige Programme ausführen lassen, ohne dass sie Veränderungen am Dateisystem oder in der Registry vornehmen können.


Screenshot: Seth Rosenblatt/CNET

Ferner bietet es einen umfangreichen Echzeit-Schutz, der permanent alle laufenden Programme, Prozesse und Dateien überwacht. Dazu zählen ein Dateisystem-Schutz, der den Rechner nach Rootkits durchsucht. Außerdem überprüft er über P2P-Anwendungen oder Chat-Programme heruntergeladene Dateien auf mögliche Infektionen. Der Netzwerk-Schutz verhindert, dass befallene Dateien über das Netzwerk auf PCs gelangen. Neu ist ein Schutzmodul, das auf auffällige Verhaltensweisen von Programmen reagiert.

Weitere Funktionen sind ein Spielemodus, mit dem Avast-Benachrichtigungen permanent auf stumm geschaltet werden können, und eine „intelligente Scan-Engine“, die nach anfänglichen Gesamtscans nur noch Dateien durchsucht, die geändert wurden.

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Eine Reputationsfunktion, um betrügerische Websites zu erkennen, ist ebenfalls enthalten. Diese ist als Add-on für IE und Firefox realisiert. Für Chrome soll in Kürze eine Erweiterung erscheinen.

Ad-Aware Free

Die aktuelle Version von Ad-Aware Free ist die konsequente Weiterentwicklung einer Software, die ursprünglich nur Spy- und Adware erkannte, hin zu einem vollwertigen Malwareschutz. Dazu lizenzierte der Hersteller Lavasoft eine Antiviren-Engine von Sunbelt, dem Hersteller von Vipre.

Ad-Aware hat einige Einschränkungen, die es im Vergleich mit Mitbewerbern nicht gut aussehen lassen. Beispielsweise kann man das Programm nicht steuern, während ein Virenscan ausgeführt wird. Der Scanfunktion selbst fehlen eine Fortschrittsanzeige sowie eine Pausetaste. Ad-Aware Free kann zudem keine Netzlaufwerke scannen.

Beim Echtzeitschutz kann das Programm mit seinen Konkurrenten nicht mithalten. Außerdem fehlen Ad-Aware weitere wichtige Funktionen, zum Beispiel der Internetschutz und ein stiller Modus, damit Spiele nicht unterbrochen werden. Optionen zum Entfernen von Rootkits sind nur in der Bezahlversion verfügbar. Der Umfang der Grundfunktionen ist angemessen, aber dürftig.

Microsoft Security Essentials

Microsoft Security Essentials stört nicht mit übertriebenen Warnungen und meldet nahezu keine False Positives. Um einen guten Schutz zu bieten, muss es aber mit anderen Programmen wie der Windows-Firewall kombiniert werden.

Auf der übersichtlichen Oberfläche verbindet MSE2 Antivirus- und Antispyware-Engines, Rootkit-Schutz und Bedrohungserkennung in Echtzeit aus Microsofts SpyNet, das anonym das Verhalten von Dateien auf Computern mit unterschiedlichen Microsoft-Betriebssystemen vergleicht.


Screenshot: Seth Rosenblatt/CNET

Die Antimalwarelösung aus Redmond verwendet sowohl Definitionsdateien als auch Echtzeitabwehr gegen Viren und Spyware. Neben dem Quick-Scan und dem Full-Scan wird die Option eines benutzerdefinierten Scans angeboten, bei dem der Benutzer bestimmte Ordner oder Laufwerke auswählen kann.

Neu in Version 2 ist die Integration mit dem Internet Explorer, um Downloads zu scannen, und die Zusammenarbeit mit der Windows-Firewall, so dass das persönliche Sicherheitsnetz des Benutzers engmaschiger wird. Bei Windows 7 und Vista wird die integrierte Windows Filtering Platform zusätzlich durch eine neue Netzwerkprüffunktion verstärkt.

Panda Cloud Antivirus Free

Panda Cloud Antivirus Free lässt die Systemressourcen dem Benutzer, indem der Großteil der Arbeit des Programms in die Cloud verlagert wird. Es ist zudem als wirksame Alternative zu den großkalibrigen Sicherheitslösungen bekannt.

Zur Schädlingsbekämpfung und Dateianalyse greift das Programm auf eine kollektive Datenbank zurück, die derzeit mehr als 100 Millionen Virus-Signaturen umfasst. Scannen Nutzer den Rechner nach Viren, verschickt der cloudbasierte Scanner alle Analyse-Ergebnisse unbekannter Dateien an seine zentrale Datenbank. Laut Hersteller liefert Panda Security Signaturen für neuen Schadcode an jeden Kunden innerhalb von sechs Minuten aus.

[legacyvideo id=88075102]Das Video zeigt die Version 1.3. Aktuell ist Version 1.4 mit nur geringen Änderungen.

Das Virenprogramm soll so schnellstmöglich vor den allerneuesten Bedrohungen im Netz schützen. Da regelmäßige Signatur-Updates nicht mehr nötig sind und die Dateianalyse auf alle Panda-Nutzer aufgeteilt ist, minimiert sich der eigene Rechenaufwand. Die Übertragung der Informationen erfolgt anonym.

Pandas Cloud Antivirus neutralisiert alle von Viren befallenen Dateien und Programme automatisch. Auf Wunsch stellt die Software jedoch alle oder nur einzelne Programme, die fälschlicherweise isoliert wurden, wieder her. Gefundene Bedrohungen protokolliert ein Ergebnisbericht, der alle Aktionen des letzten Monats festhält.

AVG Anti Virus Free

AVG Anti Virus Free ist ein kostenloser und sehr zuverlässiger Virenscanner für Privatnutzer. Er bietet umfangreichen Schutz. Für eine kostenlose Lösung sind sehr viele Funktionen integriert: Heuristische Analyse, Generische Erkennung, On Demand-Scan und Integritätstest. Wahlweise prüft AVG komplette Medien, einzelne Dateien oder Ordner. Auch ein E-Mail-Scanner und spezielle Plugins für Outlook, Eudora und The Bat sind in der Free Edition enthalten. AVG Anti Virus Free enthält außerdem ein Ereignis-Log und Zusatz-Optionen für Dateierweiterungen.


Screenshot: Seth Rosenblatt/CNET

Die vielen integrierten Funktionen muss der Benutzer allerdings mit einer lästigen Toolbar für den Browser „erkaufen“. Sie stellt die Standard-Suchmaschine auf Yahoo um. Wer solche Crapware nicht mag, muss bei der Installation zwei Häkchen ausklicken.

AVG Anti Virus Free ist ein ressourcenschonendes Anti-Virenprogramm, das durch verlässliche und vor allem schnelle On-Demand-Scans auffällt. Das Tool arbeitet zuverlässig und ist einfach in der Handhabung. Die Version 9 soll laut Angaben des Herstellers schneller arbeiten und weniger Speicher verbrauchen. Zudem wurde der Phishing-Schutz verbessert.

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ZDNet.de Redaktion

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