Nokia streicht 7000 Stellen und lagert Symbian aus

Nokia wird bis Ende 2012 rund 4000 Mitarbeitern kündigen und 3000 weitere zu Accenture transferieren. Dänemark, Finnland und Großbritannien sind am stärksten vom Jobabbau betroffen, wie der finnische Hersteller mitteilt.

Die künftigen Accenture-Mitarbeiter werden sich vorrangig um Symbian kümmern, dessen Entwicklung Nokia nun zur Gänze an den Dienstleister auslagert.

Ende 2011 wechseln Mitarbeiter in China, Finnland, Großbritannien und Indien zu Accenture. Zunächst kümmert sich Accenture um Symbian, soll jedoch in Zukunft Nokia auch mit Software sowie Diensten für Business und Betrieb rund um Windows Phone versorgen. Es wird zum leitenden Smartphone-Entwickler für Nokia. Nach eigenen Angaben wollen die Unternehmen besagte 3000 Mitarbeiter später „umschulen und umgruppieren“.

Insgesamt erhofft sich Nokia durch die Maßnahmen bis 2013 Einsparungen in Höhe von einer Milliarde Euro – oder 18 Prozent – im Bereich Forschung und Entwicklung. Sein gesamtes Forschungsbudget lag 2010 Reuters zufolge bei 5,65 Milliarden Euro, der Anteil für Feature Phones und Smartphones 2010 bei rund 3 Milliarden Euro (4,3 Milliarden Dollar). Das ist fast das Dreifache dessen, was Apple im selben Jahr insgesamt für Forschung und Entwicklung ausgegeben hat – nämlich 1,78 Milliarden Dollar.

„Nokia will den Fokus innerhalb des Unternehmens eindeutig auf Windows Phone legen“, sagte Gartner-Analysin Carolina Milanesi gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „Der Schritt hilft, jegliche Zweifel zu zerstreuen, wohin dieses Unternehmen gehen wird.“ Für Accenture ergäben sich durch die strategische Partnerschaft neue Möglichkeiten im Bereich der App-Entwicklung für Mobilgeräte.

Ende März war bekannt geworden, dass Nokia deutlich mehr Stellen streichen würde, als im Herbst angekündigt. Mitte April war die Rede von rund 6000 Mitarbeitern.

HIGHLIGHT

Microsoft-Partnerschaft: Nokia geht eine riskante Wette ein

Nun ist offiziell, was lange Zeit niemand für möglich gehalten hat: Nokia setzt bei seinen Smartphones künftig auf ein Microsoft-Betriebssystem. Damit gehen die Finnen aber eine riskante Wette ein.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago