Red-Hat-CEO Jim Whitehurst hat auf der Hausveranstaltung Red Hat Summit in Boston ein Plädoyer für offene Cloud-Standards abgegeben. „Ohne Open Source gäbe es keine Cloud – Punkt“, sagte Whitehurst, der bei Red Hat auch die Rolle eines President bekleidet.

Drei Prinzipien sind es seiner Meinung nach, die es Cloud-Pionieren wie Google oder Amazon ermöglicht haben, ihre Produkte zu entwickeln: Kollaboration, Offenheit und Auswahl. Ob man diesen Prinzipien treu bleibt, wird nach Whitehursts Interpretation über die Zukunft der Cloud entscheiden. „Die Proteste in den arabischen Ländern waren erfolgreich, weil alles draußen im Freien geschah. Die gleichen Prinzipien werden Schlüsselfaktoren für die IT-Architekturen der nächsten Generation sein.“

Whitehurst deutete die Cloud als die erste von Anwendern getriebene Innovation ihrer Art. Genau hier sei Open Source wichtig gewesen. Üblicherweise seien es Anbieter oder Konsortien, die Innovationen antrieben – und eben nicht die Bedürfnisse derjenigen, die das Produkt am Ende nutzen.

„Endanwender haben das entwickelt, und jetzt sagt jeder Anbieter, diese und jene Vision habe ich für Clouddienste“, sagte der Red-Hat-CEO. „Das ist ein Widerspruch zum Wesen der Cloud. Da geht es nicht um einen Software-Stack, sondern um einen Satz an Prinzipien, die diese kollektive Innovation überhaupt erst ermöglicht haben.“

Namentlich kritisierte er Amazon: „Clouds haben damit begonnen, eigene Schnittstellen zu entwickeln. Wer eine Anwendung für die Amazon-API schreibt, kann sie nicht mehr umziehen – er steckt dort fest. Wenn man Clouds auf diese Weise entwickelt, ist das eine Art Rückfall in die Achtzigerjahre.“

Und weiter: „Cloud-Anwendungen müssen so geschrieben sein, dass sie auf mehreren Clouds laufen. Sollten CIOs, die die IT-Architektur der nächsten Generation entwickeln, weniger fordern? Kollaboration statt Zwang. Transparenz statt Hpye. Auswahl statt Herstellerbindung.“

ZDNet.de Redaktion

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