Apple-Mitgründer Steve Wozniak hat Microsoft-Mitgründer Paul Allen kritisiert. Allens Klage gegen Apple und Google bezeichnete er The Register zufolge als „Patent-Troll-Ding“.
„Letztens gab Paul Allen einen Vortrag im Computer History Museum und ich hatte vier Tickets“, erzählte Wozniak auf der Embedded Systems Conference im kalifornischen San Jose. „In letzter Minute entschied ich, nicht hinzugehen, weil er all diese Unternehmen verklagt, Apple und Google. Aber Microsoft verklagt er nicht – diese Patente hat er gekauft.“
Viele Patente seien gar nicht so viel wert. „In anderen Worten: Jeder Fünftklässler könnte mit demselben Ansatz daherkommen.“ Allens Klage helfe keinem außer Allen und seinen Anwälten. Er sollte stattdessen „in Firmen investieren, die etwas machen, Produkte, eine neue Zukunft für die Welt“. Allens Vorgehen sei nicht der richtige Weg.
Wozniak stößt sich insbesondere daran, dass sich große Unternehmen Entwickler leisten, die neue Technologien nur zum Zweck erforschen, sie zu patentieren – und danach darauf warten, bis jemand anderer dagegen verstößt. „Reiche Unternehmen können forschen, Jahre bevor eine Technik für den Einsatz in Produkten leistbar wird.“
Paul Allen hatte Ende August 2010 mehrere führende Technologie- und E-Commerce-Firmen verklagt. Sein Unternehmen Interval Licensing wirft AOL, Apple, Google, eBay, Facebook, Netflix, Office Depot, Office Max, Staples und Yahoo vor, gegen vier Patente zu verstoßen, die aus Allens Zeit als Chef von Interval Research stammen, einem nicht mehr aktiven Unternehmen. Die Klage wurde Mitte Dezember zurückgewiesen, weil sie nach Ansicht des Gerichts zu vage war. Kurz vor Ablauf der gesetzen Frist reichte Allen erneut Klage ein.
Nach der Klage von Oracle gegen Google wegen Android und Java spekuliert die IT-Branche über die Auswirkungen: Die Java-Nutzergruppen beklagen Oracles Schweigen, die Open-Source-Gemeinde fürchtet weitere Schritte und die javanutzenden Hersteller grübeln über die Auswirkungen für ihr Geschäft. ZDNet fast die Stimmen zusammen.
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