Neuer iMac 27 Zoll mit Quad-Core-Prozessor Core i5 2400 und 3,1 GHz im Test

Mit dem neuen Sandy-Bridge-Prozessor Core i5, der 3D-Grafiklösung von AMD und der Unterstützung der Thunderbolttechnik bietet der neueste iMac sehr viel für anspruchsvolle Anwender. Wer allerdings bereits in USB-3.0-Peripherie investiert hat, wird mit dem All-in-One nicht glücklich: diese Schnittstelle gehört nicht zum Leistungsumfang des iMacs.

Peripheriegeräte mit Thunderboltanschluss sind derzeit so gut wie nicht verfügbar, sodass man aktuell noch keinen großen Nutzen von der 10-GBit/s-Schnittstelle hat. Das sollte sich in Zukunft aber ändern, da diese Schnittstelle in zukünftige Chipsätze von Intel integriert wird und der Verbreitungsgrad entsprechend wächst. Somit sollte es auch nicht mehr lange dauern bis entsprechende Thunderbolt-Lösungen verfügbar sind.

Die 27-Zoll-Modelle bieten zwei Thunderbolt-Anschlüsse, die eine Datentransferrate von jeweils 10 GBits/s in beide Richtungen gleichzeitig bieten. Erstmals hat Apple diese Technik in dem im März vorgestellten Macbook-Pro-Modellen verwendet. Die Thunderbolt-Anschlüsse sind auch für Monitore geeignet, da sie plugkompatibel zu DisplayPort sind.

Aufgrund einiger hochaufgelöster Icons und Desktop-Hintergrundbilder in der Vorabversion des für Sommer erwarteten neuen Apple-Betriebssystems Mac OS X 10.7 Lion tauchten kürzlich Spekulationen auf, wonach Apple eine Art Retina-Display für Desktops mit einer Auflösung von 3200 mal 2000 Pixel anbieten könnte. Sollte dies der Fall sein, ist der iMac 27 Zoll dafür auf jeden Fall geeignet. Monitore mit einer so hohen Auflösung können mit dem Thunderboltanschluss problemlos angesteuert werden. Auch die verwendete GPU AMD Radeon HD 6970M, die der Desktop-Variante 6850 entspricht, erlaubt den Anschluss von Displays mit einer Auflösung von 3200 mal 2000 Pixeln.

Die meisten Anwender dürften allerdings mit der gebotenen Auflösung des 27-Zoll-iMacs von 2560 mal 1440 Pixeln mehr als zufrieden sein. Kein anderer Hersteller hat einen All-in-One-Desktop mit einer so großen Arbeitsfläche im Programm.

Prozessor mit AES-Verschlüsselung

Der im iMac verwendete Core i5 2400 arbeitet mit einer Taktfrequenz von 3,1 GHz und verfügt über vier Rechenkerne. Allerdings unterstützt der Chip kein Hyperthreading. Für 200 Euro Aufpreis ist allerdings der 3,4 GHz schnelle Core i7 2600 erhältlich, der dieses Feature unterstützt. Sollten performancehungrige Applikationen wie Cinema 4D oder andere Programme zum Einsatz kommen, die mehrere Rechenkerne ausnutzen, sollte man diese Zusatzausgabe in Betracht ziehen.

Einige Anwender haben bereits Benchmarks bei Geekbench veröffentlicht, die den großen Leistungsunterschied zwischen der 3,1-GHz-CPU ohne Hyperthreading und dem 3,4 GHz schnellen Core i7 mit vier Rechenkernen und acht Threads verdeutlichen. Letzterer bietet beim Geekbench einen knapp 40 Prozent besseren Wert.

Die für die neuen iMacs verwendeten Prozessoren könnten in Verbindung mit dem für Sommer erwarteten Mac OS X 10.7 Lion einen weiteren Vorteil bieten. Die darin enthaltene Möglichkeit, die komplette Festplatte zu verschlüsseln, könnte durch die AES-Erweiterung der Core-i5-Prozessoren erheblich beschleunigt werden.


Einige Anwender haben bereits Benchmarks bei Geekbench veröffentlicht, die den großen Leistungsunterschied zwischen der 3,1-GHz-CPU ohne Hyperthreading und dem 3,4 GHz schnellen Core i7 mit vier Rechenkernen und acht Threads verdeutlichen. Letzterer bietet beim Geekbench einen knapp 40 Prozent besseren Wert.

Für die weitere Leistungsanalyse dient der Vergleich mit den derzeit schnellsten All-in-One-Desktops. Zusätzlich wird Dell XPS 8300 mit einbezogen, um zu sehen, wie sich der iMac im Vergleich zu einem der High-End-Desktop schlägt.

Alles in allem bietet der neue 27-Zoll-iMac die beste Performance im Vergleich zu den Mitbewerbern. Lediglich den Cinebench-Test kann der HP für sich entscheiden, da dieser neben vier echten Rechenkernen auch noch Hyperthreading bietet.

Wie erwartet liefert der Dell XPS 8300 mit seinem Core i7 2600 in den Photoshop-Tests und im Cinebench die bessere Performance. Diese Tests profitieren von der Anzahl der verfügbaren Recheneinheiten und da hat der Dell mit seinen vier Kernen plus Hyperhtreading einfach mehr zu bieten. Anwender, die das Maximum an Performance benötigen, sollten daher die 200 Euro Aufpreis für den Core i7 2600 mit 3,4 GHz in Betracht ziehen.

Das Testen von Spielen wirkt bei einem Mac immer noch wie eine akademische Herausforderung. Zwar können viele Gamer zumindest etwas aufatmen, denn Valve Software hat im letzten Jahr seine Steam-Umgebung für OS X portiert. Und damit laufen Top-Seller und Klassiker wie Counter-Strike, Portal 2 oder Civilization 5 nun auch außerhalb der Windows-Welt. Unterm Strich ist die Auswahl an Spielen im Vergleich zum PC aber immer noch extrem gering. Natürlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, auch Windows-Games auf dem Mac zum Laufen zu bringen – etwa durch Virtualisierung oder mittels Boot Camp. Aber wenn das Spielen eine der großen Herausforderungen für einen neuen Computer sein soll, dann ist der iMac sicher das falsche Gerät.

Wer es dennoch wagt, bekommt eine ordentliche Leistung in virtuellen Welten. Apple selbst hat das brandaktuelle Portal 2 als Beispiel herausgegriffen, um die integrierte Radeon HD 6970 an ihre Grenzen zu treiben. Beeindruckend ist aber auch, dass der iMac mit Call of Duty 4: Modern Warfare mit hohen Detaileinstellungen bei der nativen Display-Auflösung von 2560 mal 1440 Pixeln respektable 60 Bilder pro Sekunde drin. Das dürfte ein Rekord sein – wenn man die Leistung mit anderen Macs vergleicht.

Wer gerne noch mehr Leistung unter der Haube hätte, darf Kreuzchen in der langen Aufpreisliste machen. So gibt es beispielsweise bis zu 16 GByte RAM für den iMac, größere Festplatten oder SSDs und sogar ein Update der Grafikkarte auf dann 2 statt 1 GByte dedizierten Grafikspeicher. Wie gehabt lässt Apple sich jedes Extra ordentlich bezahlen – alle Updates kosten deutlich mehr, als sie in der Windows-Welt oder beim Einzelkauf ausmachen würden. Immerhin gibt es nun erstmals auch eine Alternative zur Maus. Wer möchte, kann die Magic Mouse aufpreisfrei gegen ein Magic Trackpad tauschen. Bislang gab es das nur zusätzlich. Angesichts der Tatsache, dass das für Sommer erwartete neue Apple-Betriebssystem Mac OS X 10.7 Lion über zahlreiche Gesten gesteuert werden kann, sollte man in Betracht ziehen, statt der Magic Maus lieber das Trackpad als Steuerungsmedium auszuwählen.

Abgesehen von zwei Thunderbolt-Anschlüssen, die den bisherigen, einzelnen Mini DisplayPort ersetzen, gibt es bei den Ein- und Ausgängen keine Änderungen. Wie gehabt stehen dem Anwender vier USB-2.0-Ports zur Verfügung, dazu gibt es FireWire 800, Netzwerkschnittstelle und Audio-Ein- und Ausgang. Einen HDMI-Anschluss bietet auch der neue iMac nicht. Wer einen Blu-ray-Player oder eine Konsole wie die PS3 oder die Xbox 360 mit seinem iMac verbinden möchte, um ihn als Monitor zu nutzen, benötigt einen Adapter. Und der ist nicht billig.

HIGHLIGHT

Sandy-Bridge-Prozessoren: Warum sie so schnell sind

Intels neue Core-CPUs bieten viele Innovationen: SIMD-Befehle sind jetzt 256 Bit breit. Der L3-Cache läuft mit vollem Takt. Ein ganz neuer Cache kann sogar Micro-Ops zwischenspeichern. ZDNet erläutert die Architektur im Detail.

Eine der wichtigsten Merkmale der zweiten Generation von Intels Core-Prozessoren ist die Energieeffizienz. In der Praxis bedeutet das in Kombination mit einigen Anstrengungen der Apple-Entwickler, dass die neuen iMacs im Vergleich zu ihren Vorgängern bei signifikant höherer Leistung nur minimal mehr Strom verbrauchen. Zum Vergleich, das Dell-System XPS 8300 ist nach Benchmarks geringfügig schneller als der neue iMac, benötigt aber doppelt so viel Energie – und hat keinen integrierten Monitor.

Der Telefon-Support von Apple hat zwar einen äußerst guten Ruf. Dennoch, oder gerade deswegen, würde man sich aber wünschen, dass er Kunden auch nach den ersten drei Monaten noch kostenlos zur Verfügung steht. Denn wer danach Wert auf persönliche Hilfe legt, muss einen AppleCare-Servicevertrag über eine Laufzeit von drei Jahren abschließen. Zwar gibt es alternativ auch noch die Genius Bar im Apple Store, doch die Anzahl der Läden ist in Deutschland noch an einer Hand abzuzählen – und da der iMac im Gegensatz zum MacBook auch nicht sonderlich portabel ist, wäre eine erweiterte, telefonische Unterstützung durchaus wünschenswert.

Fazit

Dass der iMac optisch gefällt, ist ja keine Neuerung. Eine flotte neue Intel-CPU und ein kräftiger Grafik-Chip von AMD sorgen für konkurrenzfähige Leistung in diesem Preisbereich. Dazu kommt die neue Thunderbolt-Schnittstelle, die ein ordentliches Potential für interessantes Zubehör im Laufe des Jahres verspricht.

Der hohe Preis im Vergleich zu Windows-basierten All-in-One-PCs dürfte den einen oder anderen Privatanwender vielleicht abschrecken. Aber für berufliche Anwender im Umfeld der digitalen Medien sowie andere Kunden, die auf der Suche nach einer schnellen, professionellen All-in-One-Lösung mit großem Display und Auflösung sind, gibt es keine Alternative. Allerdings bleibt ein Makel bestehen: Auch der neue iMac ist nicht mit matter Displayoberfläche erhältlich.

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ZDNet.de Redaktion

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