Analysten listen ARM erstmals als PC-Prozessor

Die Analysten von IDC führen in ihrem aktuellen Quartalsbericht über den Markt der PC-Prozessoren erstmals nicht nur Intel-kompatible Prozessoren auf, sondern auch andere Typen wie ARM-Prozessoren. Sie sind wegen ihrer stromsparenden Technik vor allem bei Smartphones und Tablet-Rechnern verbreitet und werden deshalb meistens mit Mobilgeräten assoziiert.

„Erstmals macht IDC Marktvorhersagen zu PC-Prozessoren geordnet nach Prozessor-Architektur. Berücksichtigt werden x86 (Intel und Advanced Micro Devices) sowie ARM“, schreibt Shane Rau in einer Pressemitteilung. ARM-Chips werden zum Beispiel von Texas Instruments, Qualcomm, Apple (mit Samsung) oder Nvidia hergestellt.

„Nach IDCs Erwartungen werden bis 2015 mehr als 13 Prozent der PC-Prozessoren auf der ARM-Architektur basieren“, heißt es in der Mitteilung. Microsofts kommendes Betriebssystem Windows 8, das bis 2013 auf dem Markt sein soll, wird zum Beispiel auf ARM-Prozessoren lauffähig sein. Bis dahin könnten also Tablet-Rechner mit Windows 8 in Gebrauch sein.

Laut IDC werden 2011 in den Vereinigten Staaten zwischen 40 und 50 Millionen Tablet-Rechner ähnlich Apples iPad verkauft. Diese Verkaufszahlen sollen laut Gartner den Absatz von Desktop-PC für Heimanwender erheblich verschlechtern.

Für das erste Quartal 2011 sieht IDC dennoch ein Wachstum von 7,4 Prozent beim weltweiten Verkauf von PC-Prozessoren im Vergleich zum ersten Quartal 2010. Auch für das Gesamtjahr gebe es eine Steigerung. Die Analysten erhöhten ihre Wachstumserwartungen, was die Stückzahlen angeht, für 2011 von 10,1 auf 10,3 Prozent. „Im Allgemeinen sehen die Rahmenbedingungen für die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte 2011 ordentlich aus. Das Erdbeben und der Tsunami in Japan hatten nur geringe Auswirkungen auf die Zulieferkette bei PC“, schreibt Rau. „Mittelfristig machen uns eher die Auswirkung auf die Nachfrage nach PCs in Japan und damit verbunden die Nachfrage nach PC-Prozessoren Sorgen.“

Die Einnahmen auf dem Gesamtmarkt soll nach IDC-Einschätzung 2011 um 17,6 Prozent auf knapp 43 Milliarden Dollar (29 Milliarden Euro) steigen. Die Anteile der einzelnen Anbieter an diesem Kuchen seien „im Großen und Ganzen bemerkenswert stabil“, meint Rau. Intel halte 80,8 Prozent der ausgelieferten Prozessoreinheiten, AMD (Advanced Micro Devices) liege bei 18,9 Prozent. Das bedeute keine Veränderung gegenüber dem vierten Quartal 2010.

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ZDNet.de Redaktion

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