Sony vermutet Anonymous hinter PSN-Angriff

Sony will den Angriff auf seine Netzwerke anscheinend ein weiteres Mal dem Hackerkollektiv Anonymous in die Schuhe schieben. In einem Brief an den US-Kongress schreibt Sony, die Gruppe habe seine Server zeitgleich mit dem Diebstahl von Kundendaten angegriffen und eine Art „Bekennerdatei“ auf dem Server des Multiplayer-Diensts Sony Online Entertainment (SOE) hinterlassen. Es sei Sony zufolge aber unklar, ob sie mit den Datendieben im Zusammenhang stehe, meldet die Nachrichtenagentur AFP.

„Als SOE am vergangenen Sonntagnachmittag den Diebstahl von Daten von entdeckte, fand es auch ein Dokument mit dem Titel ‚Anonymous‘ auf einem der Server. Darin steht ‚We are Legion'“, zitiert AFP Kazuo Hirai, den Chairman von Sony Computer Entertainment. Der Satz ist Teil des Mottos der Hackergruppe.

Anonymous hatte Sony Anfang April mit Angriffen gedroht. Grund dafür war Sonys Klage gegen den PlayStation-3-Hacker George Hotz alias Geohot. Wenige Tage später waren mehrere Sony-Websites zeitweise offline, aber bald wieder erreichbar.

Hirai zufolge waren DDoS-Attacken von Anonymous für den Ausfall verantwortlich gewesen. Cyberkriminelle seien fast zur selben Zeit in das PlayStation Network eingedrungen. Ob Hacker und Datendiebe unter einer Decke steckten, sei jedoch unklar. Noch Anfang der Woche hatte Hirai erklärt, er gehe trotz der jüngsten Auseinandersetzungen mit Anonymous nicht davon aus, dass die Hackergruppe in die Angriffe auf das PlayStation Network involviert sei.

Nach den Angriffen auf das PSN hatte Anonymous sogleich jede Schuld von sich gewiesen. „Ausnahmsweise waren wir es nicht. Sony ist unfähig“, heißt es in einem Blogeintrag des Kollektivs. Weil die Organisation dezentral strukturiert sei, könne man nicht ausschließen, dass einzelne Mitglieder auf eigene Faust gehandelt hätten. „Eine plausiblere Erklärung ist, dass Sony aus unserem vorherigen Groll gegen das Unternehmen einen Vorteil zieht, um Nutzer davon abzulenken, dass die Ausfälle auf ein internes Serverproblem zurückzuführen sind“, erklärte die Gruppe Ende April.


Anonymous hat in seinem Blog jede Schuld von sich gewiesen (Screenshot: ZDNet).

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ZDNet.de Redaktion

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