Arbor Networks hat kürzlich eine Studie zum Volumen von IPv6-Traffic bei sechs großen Carriern veröffentlicht. Das zentrale Ergebnis, dass bisher nur „ein kleiner Bruchteil des Internets IPv6 angenommen hat“, ist wenig verwunderlich. Warum sollte man auch? Kaum jemand wird derzeit bei seinen Aktivitäten im Internet von heute auf morgen feststellen, dass er mit IPv4 nicht mehr weiterkommt, etwa weil er die von ihm gesuchten Seiten oder Inhalte nicht mehr findet.
Bei Firmen sieht das etwas anders aus. Sie werden – etwa wenn sie zusätzliche Adressen benötigen – merken, dass der Vorrat nahezu erschöpft ist. Besonders kritisch ist die Lage in Asien, aber auch dem American Registry for Internet Numbers ARIN gehen allmählich die Adressen aus: Für dieses Jahr wird es wohl noch reichen, aber wie 2012 ist dann wirklich und endgültig Schluss. Nicht benötigte IP-Adressen von anderen zu kaufen, so wie Microsoft für 7,5 Millionen Dollar vom Nortel-Wrack, ist auch keine dauerhafte Lösung.
Die für die weltweite IP-Adressverwaltung zuständige Internet Assigned Numbers Authority (IANA) hat im Februar mitgeteilt, dass 251 von insgesamt 256 IPv4-Adressblöcken vergeben sind. Es waren also lediglich vier übrig. Im Oktober 2010 hatte die IANA noch zwölf zu vergeben, im Juni 2010 sechzehn. Der gesamte IPv4-Adressraum ist in 256 Blöcke unterteilt, die „Schrägstrich-8“ oder „/8“ genannt werden. Jeder dieser /8-Blöcke umfasst etwa 16 Millionen Adressen.
Allerdings bedeutet selbst die Vergabe des letzten Adressblocks durch die IANA nicht, dass sofort keine IPv4-Adressen mehr zur Verfügung stehen. Denn die Organisation reicht ihre IPv4-Adressen erst einmal an die Regional Internet Registries weiter, in Europa ist das das RIPE Network Coordination Centre (RIPE NCC). Bis wiederum denen dann die IPv4-Adressen ausgehen, dauert es nach Schätzungen von Experten bis zum Herbst 2011. Aber auch das ist noch nicht das endgültige Aus – es bedeutet nur, dass dann die darunterliegende Ebene, die Local Internet Registries keine neuen IPv4-Adressen mehr erhalten. Diese haben aber selbst noch einen gewissen Vorrat an IPv4-Adressen. Aber wie so oft so auch in diesem Fall heißt aufgehoben nicht aufgeschoben: Wenn keine IPv4-Adressen mehr zur Verfügung stehen kommt IPv6 kommt – egal ob im Herbst 2011, im Frühjahr oder im Sommer 2012.
„Voraussichtlich Ende 2011 werden die ersten Regionalorganisationen ihre Adressen an Unternehmen und Einrichtungen ausgegeben haben, dann gibt es dort keine freien Adressen im IPv4-Standard mehr“, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer im Februar. Dies sei für Europa besonders problematisch, da hier die Umstellung auf den erweiterten Internet-Standard IPv6 nur schleppend verlaufe. „Europa hinkt bei der Umstellung auf IPv6 Asien und Amerika hinterher“, so Scheer.
Neun Jahre zuvor klang das noch anders: Damals teilte der Eco-Verband mit, dass Deutschland bei IPv6 im Plan liege. Und auf zahlreichen politischen Ebenen – bis hoch zur EU-Verwaltung – forderten die „schnelle Umstellung“ auf die nächste IP-Generation
Entweder verstehen Politiker und Behörden unter „schnell“ etwas anderes als Otto Normalverbraucher oder die Entwicklung ist irgendwo ins Stocken geraten. Denn laut Bitkom sind in Deutschland noch längst nicht alle Internet-Provider in der Lage, ihren Kunden Services auf Basis von IPv6 anzubieten. „Wenn europäische Unternehmen noch den alten Standard nutzen, die Kunden in Asien ihre Systeme und Netze aber schon auf IPv6 umgestellt haben, dann können sie nicht mehr reibungslos über das Web kommunizieren“, erklärt Scheer. ZDNet hat nachgefragt, wie die Situation bei den Providern heute ist und was sie ihren Kunden empfehlen.
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