Google startet öffentlichen Betatest seines Cloud-Musikdiensts

Google testet jetzt offiziell seinen neuen digitalen Cloud-Musikdienst. Auf der I/O-Developer-Konferenz in San Francisco wird er laut Zahavah Levine, zuständig für den Start des Angebots, den Entwicklern präsentiert – allerdings ohne Lizenzen von den vier großen Plattenfirmen. „Wir starten einen Betadienst unter dem Namen ‚Music Beta by Google‘, mit dem Anwender ihre privaten Musiksammlungen auf die Google-Server hochladen können“, sagte Levine zu ZDNet. Die Nutzer könnten dann „jederzeit und überall mit allen Internet-fähigen Geräten“ darauf zugreifen, erklärte er.

Solange sich der Service noch im Betastadium befindet, ist eine Teilnahme nur auf Einladung möglich. Anfänglich will Google bevorzugt Besucher der I/O-Konferenz und Besitzer des Motorola-Tablets Xoom akzeptieren. Der Grund: Das Xoom ist ein Gerät, auf dem das für Tablet-Rechner optimierte Betriebssystem Android 3.0 läuft. Danach sollen auch Normalanwender zum Zug kommen, die sich unter der bislang noch nicht aktiven Adresse music.google.com um eine Einladung bewerben können.

Anwender, die Googles Musikangebot nutzen wollen, benötigen einen Browser mit Unterstützung für Adobe Flash. Apple-Mobilgeräte sind also ausgeschlossen, ebenso Geräte mit Android 2.1 oder älter, erklärte Levine. Der Dienst sei außerdem nur in den USA verfügbar und während der Betaphase kostenlos.

Google hinkt mit seinem Cloud-Angebot Amazon hinterher, das bereits seit März 2011 mit Cloud Drive einen Online-Speicher für Musik anbietet. Damit kam es auch Apple zuvor, das angeblich MobileMe zu einer Musik-Cloud ausbauen will.

Lizenzprobleme und Ärger mit den großen Plattenlabels befürchtet man bei Google trotz fehlender Lizenzen nicht. „Es geht um einen persönlichen Speicherdienst, der genauso wenig eine Lizenz benötigt wie ein iPod oder eine Festplatte“, sagte Levine. „Das ist so, als ob ein Anwender Kopien seiner Musik macht und sie auf seinen iPod kopiert. Statt einer tragbaren Festplatte, hat er jetzt eben eine Festplatte in der Cloud.“

Ende März gab es Gerüchte, dass Google seinen Musikdienst bereits intern im Unternehmen testet. Anfang April tauchte dann Version drei von Android Music im Web auf, die Funktionen für einen Google-Musikdienst enthielt. Im April hieß es noch, dass der Start des Angebots durch fehlende Lizenzen gebremst würde.

HIGHLIGHT

Gläserner Nutzer: So sammeln seriöse Firmen private Daten

Google ortet Nutzer per WLAN. Facebook sucht Handy und Festplatte nach Kontakten ab. ZDNet zeigt, wie Unternehmen Spyware unterschieben, mit welchen Tricks sie Anwendern die Zustimmung dazu entlocken und wie man sie wieder los wird.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

o1: OpenAI stellt neues KI-Modell für komplexe Abfragen vor

Das o1 genannte Modell liegt als Preview vor. Bei einer Mathematikprüfung beantwortet es 83 Prozent…

1 Tag ago

Zoom erhält IT-Sicherheits- kennzeichen des BSI

Das Kennzeichen erhalten Zoom Workplace Pro und Zoom Workplace Basic. Es bescheinigt unter anderem aktuelle…

2 Tagen ago

Google verbessert Tab-Verwaltung in Chrome

iOS und iPadOS erhalten Tab-Gruppen. Zudem unterstützt Chrome nun die Synchronisierung von Tab-Gruppen.

2 Tagen ago

Identitätsdiebstahl: 58 Prozent der Deutschen sorgen sich um digitales Erbe

Sie befürchten einen Missbrauch der Identitäten von Verstorbenen. 60 Prozent befürworten deswegen eine Klärung des…

2 Tagen ago

Bericht: Samsung plant massiven Stellenabbau

In einigen Unternehmensbereichen sind angeblich bis zu 30 Prozent der Beschäftigten betroffen. Samsung spricht in…

3 Tagen ago

Kritische Lücken in Adobe Reader und Acrobat

Sie erlauben eine Remotecodeausführung. Betroffen sind alle unterstützten Versionen von Adobe Reader und Acrobat für…

3 Tagen ago