Lime-Wire-Gründer gibt Urheberrechtsverletzung zu

Mark Gorton, Gründer der Internettauschbörse Lime Wire, hat vor Gericht eingestanden, Fehler gemacht zu haben. „Ich habe mich geirrt. Ich dachte nicht, dass unser Verhalten zu Copyright-Verstößen verleitet. Ich verstehe, dass ein Gericht anderweitig befunden hat“, sagte er.

Im Verhör mit Glenn Pomerantz, Anwalt der klagenden Plattenfirmen, gab Gorton zu, dass ein „großer Prozentsatz“ von Nutzern Lime Wire dazu verwendete, Songs auszutauschen, ohne dafür zu bezahlen. Obwohl er sich der Urheberrechtsverletzungen bewusst sei, habe er jedoch keine Intention, den Dienst zu schließen.

Da Gorton vergangenes Jahr bereits verurteilt wurde, geht es im aktuellen Prozess nur noch um die Höhe der zu zahlenden Strafe. Pomerantz‘ Aufgabe ist es nun, ihm Böswilligkeit nachzuweisen. Mit E-Mails und Kommentaren machte Gorton es ihm leicht: Pomerantz legte etwa eine Präsentation von Lime Wire vor, wie Gorton und seine Manager ihre Nutzer einteilten. „Hardcore-Piraten“ machten 25 Prozent der Anwender aus; „Moralisch zu überreden“ waren weitere 25 Prozent. 20 Prozent der Nutzer wurden als „Rechtlich unbewandert“ eingestuft, bei den verbleibenden 30 Prozent handelte es sich um „Musik-Sampler“.

Pomerantz und die Plattenfirmen glauben nicht, dass Gorton das Gesetz missgedeutet hat. 2001 soll er potenziellen Investoren erklärt haben, dass seinem Dienst siginifikante Rechtsrisiken drohten und dass er verklagt werden könnte. Gorton gab auch zu, seine Mitarbeiter angewiesen zu haben, keine Fragen nach der Legalität von Lime Wire zu beantworten.

2006 hatten die vier großen US-Labels Klage gegen Gorton und Lime Wire eingereicht. Sie werden von der Recording Industry Association of America (RIAA) vertreten. Anfang Juni 2010 forderte sie die Schließung der Tauschbörse – und bekam Recht. Ende Oktober verfügte Richterin Kimba Wood die Einstellung aller Geschäftsaktivitäten.

ZDNet.de Redaktion

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