Im Jahr 2010 wurden 8,6 Millionen elektronische Einkommensteuerklärungen über das System Elster online abgegeben, wie der Bitkom auf Grundlage aktueller Daten der Finanzverwaltungen mitteilt. Damit stieg die Zahl gegenüber dem Vorjahr nur um 300.000 oder vier Prozent an. Der Branchenverband war schon für 2009 davon ausgegangen, dass die 10-Millionen-Grenze überschritten wird.
„Gut ein Viertel aller Steuererklärungen wird von den Steuerpflichtigen oder ihren Steuerberatern elektronisch erstellt und übermittelt. Hier ist noch Luft nach oben“, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Dieter Kempf. Die Nutzung ließe sich erhöhen, wenn die Bedienung der amtlichen Steuersoftware vereinfacht würde.
Grundlage der elektronischen Einkommensteuerklärung ist die kostenlose Anwendung ElsterFormular, die zu vielen kommerziellen Steuerprogrammen kompatibel ist. Vor dem Versenden der verschlüsselten Daten über eine gesicherte Internetverbindung führt es eine Plausibilitätsprüfung durch und weist den Anwender auf widersprüchliche Eingaben hin.
„Diese Prüfung hat durchaus Tücken, da der Nutzer nicht immer auf Anhieb erkennt, warum eine Eingabe abgelehnt wird“, so Kempf. Wer sich in der steuerrechtlichen Terminologie nicht auskenne, werde nicht bei allen Feldern sofort wissen, was dort einzutragen sei. Hier müsse das Programm mehr Informationen liefern. ElsterFormular könne deshalb kein Ersatz für eine professionelle Steuerberatungssoftware kommerzieller Anbieter oder die Beratung durch einen Steuerfachmann sein.
Als Vorteil der elektronischen Steuererklärung gegenüber der Papierform nennt der Bitkom außer einer kürzeren Wartezeit, dass die Software bei wiederholter Nutzung die Angaben aus dem Vorjahr übernehme. In der Regel komme der Bescheid innerhalb von zwei bis drei Wochen, da die Finanzämter elektronische Anträge bevorzugt bearbeiteten. Auf Wunsch versende die Behörde zusätzlich einen elektronischen Steuerbescheid, der anzeige, an welchen Punkten das Finanzamt von der Erklärung abgewichen sei.
Die Abgabefrist für Steuererklärungen, die ohne Unterstützung eines Steuerberaters erstellt wurden, endet am 31. Mai 2011.
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