Zwei Google-Ingenieure haben den Bericht des französischen Sicherheitsunternehmens Vupen als falsch zurückgewiesen, wonach ein kritisches Loch in Chrome das Einschleusen und Ausführen von Schadcode ermöglicht. Sie behaupten, dass der Fehler nicht im Browser selbst steckt, sondern im integrierten Flash Player von Adobe.
„Vupen hat missverstanden, wie die Sandbox in Chrome arbeitet“, schreibt Tavis Ormandy, Sicherheitsingenieur bei Google, in einem Tweet. „Sie haben nur einen Flash-Bug entdeckt.“ Laut Chris Evans, ebenfalls Security Engineer bei Google, ist es Vupen zwar gelungen, die Kontrolle über ein System zu übernehmen, aber da dafür Flash benötigt werde, sei es kein Fehler in Chrome. „Zählen Java-Bugs auch als Chrome-Fehler, weil wir NPAPI unterstützen?“, fragt Evans auf Twitter.
Vupen-CEO Chauki Bekrar sieht Google dennoch in der Verantwortung, weil der von seiner Firma entwickelte Exploit auch in der Lage sei, die Chrome-Sandbox zu verlassen. „Google hat die Sandbox für das integrierte Flash-Plug-in entwickelt, nicht Adobe“, schreibt Bekrar in einem Tweet.
Bisher hat Vupen nur wenige Details zu der Schwachstelle bekannt gegeben. Demnach ist es möglich, nicht nur die Sandbox, sondern auch die Sicherheitsfunktionen ASLR (Adress Space Layout Randomization) und DEP (Datenausführungsverhinderung) zu umgehen. Inzwischen hat das Sicherheitsunternehmen mitgeteilt, dass der Fehler auch in Chrome 12 steckt, das seit Kurzem als Beta vorliegt.
Bei der von Vupen entdeckten Schwachstelle scheint es sich tatsächlich um eine Zero-Day-Lücke in Adobe Flash zu handeln und nicht um eine Anfälligkeit in Chrome. Die Chrome-Sandbox ist aber in diesem Fall offensichtlich nicht in der Lage, Nutzer vor den Auswirkungen eines Angriffs auf das Leck zu schützen.
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