Wie The Daily Beast meldet, ist Facebook für eine Schmierenkampagne gegen Google verantwortlich. Demnach heuerte das Social Network die PR-Agentur Burson-Marsteller an, um kritische Berichte über Google zu verbreiten und Zeitungen dazu zu bringen, Vorwürfe zu untersuchen, wonach Google die Privatsphäre von Nutzern verletzt. Zudem soll die Agentur einem „einflussreichen Blogger“ geholfen haben, einen negativen Artikel über Google zu verfassen. Im Gegenzug versprach sie, seinen Bericht bei Washington Post, Politico und Huffington Post zu platzieren.
Facebook hat laut The Daily Beast seine Beteiligung inzwischen bestätigt. Als Grund nannte ein Sprecher des Unternehmens Datenschutzbedenken gegenüber Googles Engagement im Bereich Social Networking. Zudem lehne Facebook Googles Versuche ab, Facebook-Daten für seinen eigenen Social-Networking-Dienst zu verwenden.
Nachdem Burson-Marsteller anfänglich erklärt hatte, es stehe hinter den Negativberichten über Google, entschuldigte sich die Agentur nun für ihre Verwicklung in die Kampagne. „Unabhängig von einer Begründung – das war kein Standardvorgehen, und es verstieß gegen unsere Richtlinien“, teilte die PR-Agentur der Financial Times mit. „Der Auftrag hätte zu diesen Bedingungen abgelehnt werden müssen.“ Unter anderem hatte Facebook gefordert, nicht als Auftraggeber genannt zu werden.
Gegenüber ZDNet sagte ein Facebook-Sprecher gestern, eine Schmierenkampgagne gegen Google sei nicht beabsichtigt gewesen. „Stattdessen wollten wir, dass Dritte bestätigen, dass Anwender die Sammlung und Nutzung von Informationen aus ihren Facebook-Profilen in Google Social Circle nicht genehmigt haben – so wie auch Facebook dem nicht zugestimmt hat.“ Man habe Burson-Marsteller engagiert, um auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, offen darauf hinzuweisen, so der Sprecher.
Von Google liegt bisher noch keine Stellungnahme vor. Allerdings ist der Suchanbieter derzeit auch anderweitig beschäftigt. In San Francisco fand diese Woche Googles Entwicklerkonferenz I/O statt, auf der das Unternehmen unter anderem neue Android-Versionen und die ersten Notebooks mit Chrome OS vorgestellt hat. Zudem musste sich Google vor dem US-Kongress wegen der Nutzung von Standortdaten seiner Nutzer verteidigen.
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