Marvell stellt heute einen Chip mit der Bezeichnung 88EM8801 vor, der das Licht von Leuchtdioden verstärken und sie sogar zu einem Netzwerk verbinden kann. Zielgruppe sind Leuchtmittelhersteller, die den Halbleiter derzeit testen. Erste fertige Produkte könnten in einem halben Jahr erscheinen.
Der Preis soll sich von dem bisher verwendeter Elektronik für LEDs nicht unterscheiden. Der Chip hat etwa die Größe einer Zwei-Cent-Münze.
Die Lichtqualität von LEDs für den Heimgebrauch ist in den letzten Jahren besser geworden, der dafür entscheidende Farbwiedergabe-Index (CRI) kommt aber nach wie vor nicht an den von traditionellen „Glühbirnen“ mit Wolframfaden heran. Marvell-Vizepräsident Kishore Manghnani verspricht mit der neuen Elektronik jedoch einen CRI von über 95 – übliche LEDs liegen zwischen CRI 80 und 90.
Der Halbleiter ist außerdem in der Lage, Stromstärke und Farbtemperatur von zwei LED-Lichtquellen zu kontrollieren. Es wäre den Herstellern der Leuchtmittel also möglich, zwei LEDs zu kombinieren (etwa eine rote und eine weiße) und so die Farbwiedergabe zu verbessern. Eine solche Elektronik gab es Manghnani bisher nicht in der notwendigen Größe.
Weiter soll Marvells Bauteil die Helligkeitsregelung genauer machen. Hersteller könnten sogar einen Drahtlos-Chip in den Leuchtkörper integrieren, um die Beleuchtung in ihrem Zuhause via WLAN oder Zigbee zu regeln. Eine solche zentrale Steuerung hat Google vergangene Woche in Verbindung mit seiner Software Android@Home demonstriert. Sie soll bis Jahresende verfügbar werden.
Marvells Kerngeschäft ist die Herstellung von elektronischen Komponenten für Heimgeräte. In letzter Zeit hat es Infrastruktur-Chips aber zum zweiten Standbein aufgebaut. So gibt es mit dem „Radio Thermostat“ schon einen per WLAN von einem Smartphone aus ablesbaren Wärmesensor.
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