Ein Land ist von der Wiederinbetriebnahme von Sonys PlayStation Network ausgenommen – seine japanische Heimat. Dow Jones Newswires zitiert einen Regierungssprecher, aus Sicherheitsbedenken habe man noch keine nationale Freigabe erteilt.
„Stand 13. Mai waren die von Sony auf der Pressekonferenz vom 1. Mai angekündigten Sicherheitsfunktionen noch unvollständig“, zitiert die Agentur Kazushige Nobutani, der im Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie für Medien und Inhalte zuständig ist. Welche Lücken die Regierung bemängelt, gab er nicht preis.
Sony hatte am Samstag begonnen, sein Spiele-Netzwerk zunächst in Amerika, Europa, Australien, Neuseeland und dem Nahen Osten neu zu starten – mit verbesserten Sicherheitsbedingungen. Über den Start in Japan und anderen asiatischen Ländern verlor es bei dieser Gelegenheit kein Wort.
Zwischen dem 17. und 19. April hatten Unbekannte die Server des PlayStation Network und der Dienste Qriocity sowie Sony Online Entertainment angegriffen und persönliche Daten von mehr als 100 Millionen Kunden erbeutet. Sony stellte daraufhin den Betrieb der Dienste ein, die seitdem offline waren.
„Das Unternehmen hat die Datensicherheit signifikant verstärkt und in diesem Zuge unter anderem erweiterte Sicherheitstechnologien hinzugefügt beziehungsweise aktualisiert, zusätzliche Software-Überwachung und Schwachstellenprüfungen implementiert, den Verschlüsselungsgrad erhöht und weitere Firewalls hinzugefügt“, heißt es in einer Stellungnahme des Elektronikkonzerns. Außerdem sei ein Frühwarnsystem für ungewöhnliche Aktivitätsmuster, die auf Angriffsversuche auf das Netzwerk hinweisen könnten, hinzugefügt worden.
Des Weiteren hat Sony Fumiaki Sakai, Präsident von Sony Global Solutions, zum vorläufigen Chief Information Security Officer (CISO) ernannt. Er soll die „allgemeine Informationssicherheit in der Netzwerkinfrastruktur des Unternehmens weiter verstärken“ und sich an der Suche nach einem permanenten CISO beteiligen.
Japan scheinen diese Maßnahmen nicht zu genügen. Nobuitani sagte Dow Jones, man wolle wissen, ob Sony genug unternehme, um einen ähnlichen Vorfall zu verhindern. „Es gab in der Vergangenheit ähnliche Fälle bei anderen Firmen. Wir fragen nun Sony, ob seine Maßnahmen im Vergleich zu früheren Vorkehrungen ausreichend sind.“
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