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3D-Drucker im Test: Kodak ESP Office 2170 All-in-One

Auch wenn Kodak vielen Anwendern in erster Linie durch Digicams, Digitale Bilderrahmen, Picture-Stationen und reine Fotodrucker bekannt ist, so bietet das Stuttgarter Unternehmen seit einiger Zeit auch Multifunktionsgeräte für den Office-Einsatz im Preisbereich von 80 bis 250 Euro. Während sich die meisten Modelle als 3-in-1-Geräte auf die Funktionen Drucken, Scannen und Kopieren konzentrieren, bieten die All-in-Ones ESP 9250 für 250 Euro und der hier getestete, und ab Juni für 149 Euro erhältliche ESP Office 2170 zusätzlich eine Faxfunktion. Auch Kodak ist auf den 3D-Zug aufgesprungen und so lassen sich mit Kodaks ESP 2170 sowie allen anderen Kodak -All-in-One-Geräten auch 3D-Ausdrucke erstellen. Zum Betrachten ist allerdings eine Brille erforderlich. Kodak stellt die aktuelle Home Center Version inklusive des 3D-Features auch kostenlos zum Download zur Verfügung.

Design

Optisch präsentiert sich der Kodak zunächst ganz in Schwarz bis auf das silberfarbene Bedienpanel und den Kodak-typischen gelben Streifen an der Vorderseite des Scannerdeckels. Mit seinen Abmessungen von rund 46 mal 42 mal 23 Zentimetern im Ruhezustand findet das rund 7 Kilo schwere Kombigerät auf jedem Schreibtisch Platz. Im Betrieb ist er etwa 46 mal 65 mal 27 Zentimeter groß. Die deutlich größere Tiefe des Gerätes resultiert aus der nach hinten ragenden Papierzufuhr, die an der Rückseite angebracht ist, und der nach vorne ausgezogenenen Papierausgabe. Für den Druckbetrieb kann die Papierausgabe vorne aus dem Gerät herausgezogen werden. Wird der Drucker nicht benötigt, verschwindet sie wieder platzsparend im Bauch des Kodaks.

Kodak ESP 2170 (Bild: Kodak)

Die Papierzufuhr an der Geräterückseite fasst 150 Blatt Normal- oder 40 Blatt Fotopapier und steht schräg nach hinten ab. Praktisch: Ist kein Medium eingelegt, lässt sich die Klappe schließen und damit der Schacht vor Staub schützen. Auf eine separate Papierkassette wie beispielsweise beim ESP 9250 wird hier verzichtet. Oben am Gerät auf dem Deckel des Flachbettscanners sitzt die automatische Papierzufuhr (ADF) mit einem Fassungsvermögen für 25 Blatt Papier. Damit lassen sich auch mehrseitige Dokumente bequem scannen und kopieren. Eine automatische Duplexeinheit bietet Kodak bei diesem Modell allerdings nicht. Doppelseitiger Druck ist zwar grundsätzlich möglich, allerdings nur manuell. Gerade für den Office-Einsatz ist eine Duplex-Einheit jedoch fast schon ein Muss.

Der Standard-Flachbett-Scanner bietet eine Auflagefäche von 21,6 mal 29,7 Zentimeter, die maximale optische Auflösung liegt bei 1200 dpi. Die Scan-Resultate können im Anschluss an den Scanvorgang auch an den PC, eine Speicherkarte, einen Netzwerkordner oder ein E-Mail-Programm gesendet werden. Mit dem automatischen Dokumenteneinzug ist das Einlesen von Vorlagen bis zum Format 21,6 mal 35,6 Zentimeter möglich. Werden mehrere Fotos gleichzeitig gescannt, erstellt die Software auf Wunsch auch getrennte Dateien.

Rechts an der Rückseite befindet sich der Line-in- und der Line-out-Slot für das Fax, sowie der USB-2.0- und der Netzanschluss. Gut gelöst: Die Beschriftung ist seitlich am Gerät eingeprägt und damit sehr gut lesbar.

Die Bedienung ist trotz der vielfältigen Funktionen einfach (Bild: Kodak)

Links an der Vorderseite sind der Pictbridge-kompatible USB-Anschluss für Digitalkameras sowie der Kartenslot für die gängigsten Speicherkarten untergebracht. Auf dem großzügig bemessenen, nach vorne geneigten Bedienfeld – das sich übrigens anders als beim ESP 9250 nicht einklappen lässt – ist ganz links ein 1,5 Zoll großes Farbdisplay integriert. Direkt rechts daneben hat Kodak vier Tasten für den schnellen Zugriff auf die Funktionen Copy, Fax, Scan und Photo vertikal angeordnet. Das Scrollen durch die jeweiligen Menüs erfolgt über das Vier-Wege-Pad mit der OK-Taste in der Mitte und die beiden Tasten Menu und Home. Im Anschluss folgen die Funktionstasten Phonebook, Auto Answer und Redial für die Faxoption inklusive einem numerischen Tastenfeld. Rechts auf dem Panel bietet das All-in-One eine beleuchtete Ein-Aus-, eine Abbruch- und je eine Taste für Jobstarts in Schwarzweiß oder in Farbe. Eine LED signalisiert den aktuellen WLAN-Status. Die Bedienfeldbeschriftung ist englischsprachig, die Menüführung aber unter anderem auch in Deutsch verfügbar.

Ausstattung

Im Lieferumfang des Testgerätes liegt neben der CD mit der All-in-One Printer Software Version 6.1 für Windows und Mac außerdem eine Kurzanleitung, ein kompaktes Benutzerhandbuch sowie ein Handbuch zur WLAN-Netzwerkeinrichtung in Englisch, Deutsch, Französisch und Italienisch bei. Kodak liefert das Netzteil mit einem Euro- und einen UK-Stecker, sowie einem Faxkabel mit entsprechenden Adaptern.

Die Erstinstallation gestaltet sich sehr einfach. Die Kurzanleitung erweist sich als durchaus praktisch und macht ihrem Namen alle Ehre. Nachdem der Netzstecker eingesteckt und das Gerät eingeschaltet ist, übernimmt sofort das Display die weiteren Installationsanweisungen. So müssen nur noch der Druckkopf eingesetzt und dann in diesen die Schwarz- und die Dreifarbpatrone eingelegt werden. Sobald mit OK bestätigt wird, startet die Einrichtung des Druckkopfs. Im Anschluss erfolgt die Kalibrierung, zu der Normalpapier eingelegt werden muss. Die erfolgreiche Kalibrierung quittiert der Kodak durch einen Bestätigungston, der entfernt an einen Flipper-Automaten erinnert. Die Einrichtung dauert insgesamt nur ein paar Minuten. Jetzt muss nur noch über das Display die Verbindungsart gewählt werden. Hier stehen Wi-Fi, USB oder Keine zur Auswahl.

Zusätzlich zum USB-Anschluss (wie die meisten Hersteller legt auch Kodak kein USB-Kabel im Lieferumfang bei) lässt sich der ESP 2170 drahtlos über den schnellen WLAN-Standard 802.11 b/g/n ansteuern. In den Tests erweist sich die drahtlose Einbindung immer als die spannendere Variante. Die erstmalige WLAN-Anbindung gestaltet sich dabei im Test tatsächlich völlig problemlos. Nachdem Wi-Fi als Verbindung gewählt wird, werden die verfübaren Netze in der Umgebung aufgelistet. Das gewünschte Netz muss nur noch ausgewählt und dann – nach entsprechender Aufforderung – der Sicherheitscode eingegeben werden. Alle Anweisungen erfolgen klar verständlich über das Display, die Eingabe der nötigen Daten ist dann über die numerischen Tasten und das Navigationspad erforderlich. Ist der Drucker bereits eingerichtet, kann die Verbindung auch mit einem WPS-fähigen Router hergestellt werden.

Anschließend wird die Software am PC installiert. Nach den Datenschutzbestimmungen folgt eine separate Abfrage, ob die Druckerverwendungsdaten an Kodak weitergegeben werden dürfen. Das Datenerfassungsprogramm soll – so Kodak – durch die die Analyse der Druckgewohnheiten, der Druckerleistung und der Tintenverwendung der Produktentwicklung und der Kundendienst-Optimierung dienen. Hier kann mit ja oder nein geantwortet werden. Nach einer knappen Viertelstunde ist der 2170 installiert. Auch hier funktioniert die drahtlose Einbindung ohne Komplikationen. Im weiteren Installationsverlauf wird zusätzlich auch gleich eine Firmware-Aktualisierung von Version 2.2 auf 2.3 vorgenommen.

3D-Druck

Über die 3D-Funktionalität stolpert man bereits direkt nach der Installation zum erste Mal. Das Kodak Home Center öffnet ein Fenster und lädt zum Probedruck des 3D-Beispielbildes und des vergleichbaren 2D-Bildes ein. Leider legt Kodak im Lieferumfang keine 3D-Brille bei. So kann man den 3D-Effekt nach dem Druck zwar erahnen, aber nicht in vollen Zügen genießen. Von dieser Seite aus führt aber praktischerweise direkt ein Link auf die entsprechende Shop-Seite bei Kodak.

Der 3D-Effekt wird durch Anaglyphen erreicht. Oben der 2D-Ausdruck, unten die 3D-Version (Bild: Kodak)

Tatsächlich handelt es sich nicht um echtes 3D, sondern nur um Stereoskopie, sprich um zweidimensionale Bilder, die einen räumlichen Eindruck vermitteln. Die Stereoskopie bringt in das linke und rechte Auge jeweils unterschiedliche zweidimensionale Bilder aus zwei leicht abweichenden Betrachtungswinkeln. Kodak arbeitet hier mit Stereogrammen, Anaglyphenbildern. Hier werden die beiden Halbbilder übereinander gedruckt, wobei beide Halbbilder in Komplementärfarben eingefärbt werden. Die Trennung der Halbbilder erfolgt mittels Anaglyphenbrillen mit entsprechend gefärbten Gläsern oder Farbfolien – der „3D“-Brille.

Die Startseite des überarbeiteten Kodak AiO-Homecenters ist übersichtlich in acht Bereiche aufgeteilt: Bilder bearbeiten und drucken, Bilder von Videos drucken, 3D-Bilder erstellen, Dokumente und und Bilder scannen, Home Center-Tools und -Dokumentation, Drucker-Tools, Tipps und Projektcenter und Verbrauchsmaterial bestellen. Als Hintergrundfarbe wählt Kodak Schwarz, was sich als Kontrast bei der Darstellung von Bildern gut anbietet, beim Lesen der Menüpunkte den einen oder anderen Leser jedoch schnell anstrengen dürfte.

Wer scannen will, muss zunächst nur zwischen Bild und Dokument sowie zwischen Farbe und Schwarzweiß unterscheiden. Dann wird noch die gewünschte Scanauflösung zwischen 75 und 9600 dpi gewählt und angegeben, ob es sich um eine Collage handeln soll. Für den Vorschau-Scan benötigt der Kodak dann etwa zehn Sekunden und den eigentlichen Scan zirka 21 Sekunden.
Im Anschluss bietet die Software dann einige Bearbeitungsmöglichkeiten wie Kodak Perfect Touch, Rote Augen, Gesichtsretusche, Farbwiederherstellung. Die gescannten Bilder lassen sich beispielsweise auch zuschneiden, drehen und mit Text versehen. Hier können auch Ausschnitte gewählt werden. Im weiteren Verlauf lassen sich die Bilder oder auch Dokumente dann gleich drucken, speichern, mit einem anderen Programm öffnen, in die Kodak Gallery hochgeladen oder per E-Mail verschicken. Insgesamt bieten der Kodak hier eine sehr gute Benutzerführung mit einfach und klar strukturierten Menüs, vor allem angesichts der sehr großen Funktionsvielfalt.

Drucken vom iPhone, iPad, iPod touch und Blackberry

Wird die Kodak Pic Flick-Anwendung installiert, kann auch vom iPhone (ab iOS 3.0 oder höher), iPad, iPod touch (2. Generation oder höher) oder WLAN-fähigen Blackberry-Geräten (Version 4.5 oder höher) gedruckt werden. Es muss nur noch ein Bild direkt aus dem Fotoalbum des iPhone et cetera gewählt und der gewünschte Drucker selektiert werden. Der Druckbefehl wird dann einfach über „Senden“ gestartet, beziehungsweise in der Warteschlange zwischengespeichert. Veränderungen der Druckeinstellungen lassen sich dabei nicht vornehmen. Über die App lassen sich auch Bilder direkt an die Kodak-Pulse-Rahmen senden.

Mithilfe der Kodak Pic Flick App lassen sich Fotos auch direkt drahtlos vom iPhone, iPod touch, iPad und Blackberry ausdrucken (Bild: Kodak).

Kodak liefert den ESP Office 2170 All-in-One mit einem Vierfarb-Druckkopf, in den die Schwarz- und die Farbpatrone mit nano-pigmentierten Tinten eingesetzt wird. Im Lieferumfang liegt jeweils eine Farbpatrone Nr. 30 für (275 Seiten) und eine schwarze Patrone für 335 Seiten für 8,99 Euro bei. Eine größere Reichweite bietet die XL-Version. Hier kostet die Farbpatrone 30XL 29,98 Euro und reicht für 550 Seiten. Die schwarze Patrone 30XL gibt es für 17,98 Euro. Sie bietet schafft 670 Seiten. Daraus ergeben sich Seitenpreise von 5,5 Cent beim Farb- und 2,7 Cent beim Schwarzweiß-Druck, unabhängig davon, ob es sich um die XL-Version oder die Standard-Patrone handelt. Die Druckkosten sind vergleichsweise günstig, auch wenn der 2170 damit über den Modellen liegt, die mit 10er-Patronen arbeiten. Hier kommt man dann – zum Vergleich – auf einen Seitenpreis beim Schwarzweiß-Druck von 2,2 Cent und im Farbdruck auf 4,3 Cent.

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ZDNet.de Redaktion

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