Google hat die Enkodiersoftware für sein Bildkompressionsformat WebP verbessert. Sie ist ab sofort in der Lage, verschiedene Bildbereiche unterschiedlich stark zu komprimieren, um eine bessere Qualität zu erreichen. Ein sogenannter „Upsampler“ glättet diagonale Kanten, die andernfalls zu Bildfehlern führen würden. Eine neue Dekodiersoftware ist nicht vonnöten.
„Wir haben die Kompressionsalgorithmen von WebP deutlich verbessert, während sie gänzlich kompatibel zu den vorangegangenen Releases bleiben“, schreiben Produktmanager Richard Rabbat und Programmierer Pascal Massimino in einem Blogeintrag. Eine bessere Kompressionsqualität bedeute eine bessere Bildqualität bei gleicher Dateigröße.
Zu den geplanten Verbesserungen gehören etwa Alpha-Channels für Transparenz – eine wichtige Funktion, die JPG fehlt. Sie erlaubt es, Bilder mit transparenten Flächen zu erstellen, was sich etwa für Grafiken mit mehrfarbigen Hintergründen eignet. Mit einer solchen verlustfreien Kompressionsoption könnte sich Google auch als Alternative zu PNG positionieren.
Künftig soll WebP auch stereoskopische 3D-Bilder unterstützen. Rabbat zufolge wird es eine Multi-Image-Technologie nutzen, die mehrere Bilder in eine Datei packt – in dem Fall für das linke und das rechte Auge. So ließe sich eine Datei sowohl für 2D- als auch 3D-Darstellungen verwenden.
Noch fehlt eine Standardisierung von WebP – eines der Hauptprobleme bei seiner Implementierung. Google hat bisher keinen Weg gefunden, Browser-Hersteller und Web-Entwickler dazu zu bringen, auf das Format umzustellen. „Es ist ein Bildformat, das wachsen soll. Es ist noch jung, und wir wollen neue Funktionen hinzufügen“, erklärte Rabbat.
WebP ist nur eines von Googles Projekten für ein schnelleres Web. Es arbeitet beispielsweise weiter am Kommunikationsprotokoll SPDY, das die Kommunikation mit Servern verbessert. Sein Browser Chrome lädt Seiten bereits, bevor ein Nutzer sie überhaupt angeklickt hat. Google unterhält auch noch ein Projekt namens False Start, das verschlüsselte Webseiten beschleunigt – um 30 Prozent, wie Google im Mai auf seiner Hausmesse Google I/O mitteilte.
WebP hatte der Internetkonzern Anfang Oktober 2010 vorgestellt. Eine WebP-Datei besteht aus Bildinformationen, die auf Googles freiem Video-Codec VP8 basieren und in das Containerformat RIFF eingebettet sind. RIFF benötigt nur 20 Byte pro Bild, ermöglicht aber dennoch das Abspeichern von Metadaten.
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