Die Europäische Kommission hat eine im November 2010 angekündigte Investition über 22 Millionen Euro in Nokias Mobilbetriebssystem Symbian zurückgezogen. Grund dafür ist Nokias Handypartnerschaft mit Microsoft und die damit verbundene Ankündigung der Finnen, künftig Windows Phone 7 statt Symbian als Smartphone-OS zu verwenden.
Die Hälfte der 22 Millionen Euro sollte ursprünglich direkt von der Kommission kommen, die andere Hälfte von der Artemis Joint Technology Initiative, einem Arm der 2007 gegründeten europäischen Industrievereinigung Artemis-ia. Das Geld sollte in ein Projekt namens Symbeose (Symbian – The Embedded Operating System for Europe) zur „Entwicklung von Technologien der nächsten Generation für die Symbian-Plattform“ fließen.
„Nokia wurde darüber informiert, dass Artemis entschieden hat, sein geplantes Symbeose-Projekt nicht fortzusetzen“, zitiert Engadget aus einer Stellungnahme von Nokia. Grund dafür sei, dass einige Hersteller Symbian den Rücken gekehrt hätten und Nokia künftig mit Windows Phone plane. Bisher seien weder von Artemis noch von der EU oder nationalen Behörden irgendwelche Gelder geflossen.
Trotz der Absage der EU bekräftige Nokia seine eigenen Pläne für Symbian. „Auch wenn das Symbeose-Projekt nicht fortgeführt wird, wird Nokia weiterhin in die Entwicklung und den Ausbau der Symbian-Plattform investieren“, so das Unternehmen. Symbian und Qt blieben angesichts 75 Millionen bereits verkaufter Qt-fähiger Symbian-Smartphones und weiterer 150 Millionen Geräte, die Nokia noch ausliefern wolle, ein attraktives Angebot für Anwendungsentwickler.
Vor rund einem Monat hatte der Handyhersteller angekündigt, 4000 Mitarbeitern zu kündigen und 3000 weitere zu Accenture zu transferieren. Zudem lagert der Konzern die Symbian-Entwicklung gänzlich an den Dienstleister aus. Trotzdem will er zumindest bis 2014 Symbian weiterentwickeln und unterstützen. Neue Symbian-Smartphones sollen sowohl 2011 als auch noch 2012 auf den Markt kommen.
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