Der einflussreiche Hedgefonds-Manager David Einhorn hat auf einer Investorenkonferenz in New York schwere Vorwürfe gegen Microsoft-CEO Steve Ballmer erhoben und ihm zum Rücktritt aufgefordert. Ballmer hänge in der Vergangenheit fest, er solle nach elf Jahren seinen Platz räumen und anderen eine Chance geben.
„Steve Ballmers kontinuierliche Präsenz an der Spitze von Microsoft ist die größte Bremse für den Aktienkurs“, wird Einhorn in einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zitiert. Seine Fondsgesellschaft Greenlight Capital verfügt über knapp 8 Milliarden Dollar Inverstorengelder und hält rund 0,11 Prozent aller Microsoft-Aktien. Vor kurzem wurde Microsofts Börsenwert erstmals seit 15 Jahren von IBM übertroffen.
Ob Einhorns Forderung mit dem teuren Kauf des defizitären VoIP-Anbieters Skype zusammenhängt, ist nicht klar. Microsoft hat für das Unternehmen, das in seiner Firmengeschichte noch nicht ein einziges Quartal mit schwarzen Zahlen abgeschlossen hat, 8,5 Milliarden Dollar bezahlt. Eine Entscheidung, die bei zahlreichen Investoren für Skepsis sorgte.
Einhorn wirft Ballmer auch vor, Milliarden für Forschung und Entwicklung von Produkten auszugeben, die zu spät oder gar nicht auf den Markt kommen. Dennoch hält der Investor Microsoft für unterbewertet. Es sei Ballmer geschuldet, dass sich Erfolge in der jüngsten Zeit nicht positiv auf den Kurs der Microsoft-Aktie ausgewirkt hätten.
Einhorn hatte sich spätestens 2008 einen Namen in der Finanzbrache gemacht, als er vor den Folgen der Subprime-Praxis und der unkontrollierten Kreditvergabe auf dem US-Immobilienmarkt warnte – Monate vor der spektakulären Lehman-Pleite.
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