PayPal verklagt Google wegen Bezahldienst „Wallet“


Osama Bedier bei der Vorstellung von Googles Bezahldienst „Wallet“ (Screenshot: ZDNet)

PayPal hat bei einem Gericht in Santa Clara County, Kalifornien, Klage (PDF) gegen Google eingereicht. Der Suchanbieter soll Techniken der Ebay-Tochter für seinen gestern vorgestellten NFC-Bezahldienst „Wallet“ verwendet haben. Die geheimen Informationen stammten angeblich von Osama Bedier, Vice President Payments bei Google, der im Januar von PayPal zu Google gewechselt war.

Bei PayPal war Bedier der Klageschrift zufolge als Vice President für Produktentwicklung maßgeblich am Aufbau einer mobilen Bezahlplattform beteiligt. Bei Google ist er für die Einführung von Point-of-Sale-Technologien im Handel verantwortlich. „Google und Bedier haben Geschäftsgeheimnisse missbraucht, indem sie sie unter anderem mit großen Handelsketten geteilt haben“, heißt es weiter in der Klage.

PayPal weist auch darauf hin, dass Bedier zwischen 2008 und 2011 an Verhandlungen mit Google beteiligt war, die zum Ziel hatten, PayPal als Bezahloption im Android Market zu etablieren. „Genau an dem Punkt, als die beiden Firmen vor dem Abschluss eines Android-PayPal-Geschäfts standen, hat sich Bedier bei Google um einen Job beworben, ohne PayPal über den Interessenskonflikt zu informieren“, so die Ebay-Tochter.

Zudem soll Stephanie Tilenius, Vice President des Bereichs Electronic Commerce bei Google und ebenfalls eine ehemalige PayPal-Managerin, ihre vertraglichen Pflichten verletzt haben. Sie habe Bedier abgeworben, so der Vorwurf. Bei PayPal hatte sie mehrere Jahre mit Bedier zusammengearbeitet.

Die Klageschrift listet weitere 50 nicht genannte Personen als Beklagte auf. PayPal fordert Schadenersatz in nicht genannter Höhe sowie eine Entschädigung und Lizenzgebühren.

„Wir nehmen PayPals ‚Geheimnisse‘ sehr ernst“, sagte PayPal-Sprecherin Amanda Pires. „Also haben wir heute diese Entscheidung getroffen. Wir haben Google und die ehemaligen Kollegen Osama Bedier und Stephanie Tilenius, die jetzt dort arbeiten, verklagt.“

Die gestern von Google vorgestellten Dienste „Wallet“ und „Offers“ kombinieren Zahlungen per Handy, Coupons und Rabatte. Tilenius, die die Services zusammen mit Bedier präsentiert hatte, sagte unter anderem, Googles Ziel sei es, Kunden das „beste Shopping-Erlebnis“ zu bieten.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

14 Stunden ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

15 Stunden ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

22 Stunden ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

2 Tagen ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

2 Tagen ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

2 Tagen ago