Telefonieren ist nach wie vor die wichtigste Funktion von Handys. Wie der Bitkom auf Basis aktueller Daten der Bundesnetzagentur mitteilt, stieg die Summe der Mobilfunkgespräche in Deutschland im vergangenen Jahr um fast sechs Prozent auf 180 Milliarden Minuten. Somit telefonierte jeder Bundesbürger 2010 im Schnitt gut drei Stunden im Monat mobil.
Seit 2005 hat sich das Gesprächsvolumen laut Bitkom mehr als verdoppelt. Die Gesprächsminuten im Festnetz sind hingegen in den vergangenen Jahren bei knapp 200 Milliarden Minuten weitgehend konstant geblieben.
In diesem Jahr soll die Zahl der Handy-Minuten auf rund 192 Milliarden steigen. „Waren Handytelefonate früher noch die Ausnahme, sind sie heute aufgrund der technischen Entwicklung und des massiven Preisverfalls eine Selbstverständlichkeit“, sagte der scheidende Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer.
Verantwortlich für den Boom bei den Gesprächsminuten sind dem Branchenverband zufolge insbesondere günstige Flatrates und Volumentarife. Besonders stark sei die Zahl der abgehenden Gesprächsminuten gestiegen: um acht Prozent auf 101 Milliarden. Laut Bundesnetzagentur werden rund zwei Drittel dieser Minuten nicht extra abgerechnet, sondern sind in Flatrates oder Zeitvolumen enthalten.
Dies führt mit dazu, dass die Erlöse der Mobilfunkbetreiber mit Sprachdiensten rückläufig sind: In Deutschland erwartet der Bitkom nach einem Minus von 2,2 Prozent im Vorjahr einen Rückgang von 3,5 Prozent im Jahr 2011 auf 15,8 Milliarden Euro.
In Deutschland gibt es knapp 110 Millionen Mobilfunkverträge, rund 1,3 pro Einwohner. Nach einer repräsentativen Bitkom-Umfrage besitzen 83 Prozent aller Deutschen ab 14 Jahre mindestens ein Handy. Damit telefonierte jede dieser Personen im Schnitt 42,5 Stunden im Jahr mobil, das sind 3,5 Stunden im Monat. 96 Prozent der Handybesitzer nutzen nach eigenen Angaben täglich ein Mobiltelefon zum Telefonieren. Bei der Berechnung der durchschnittlichen Handygesprächsminuten pro Bundesbürger wurde die gesamte Bevölkerung berücksichtigt.
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