Bericht: Google wollte 100 Millionen Dollar für Musikrechte zahlen


Google-Chairman Eric Schmidt (li) begrüßt 2009 den damaligen CEO von Universal Music, Doug Morris (Bild: ZDNet).

Google hat den vier großen US-Labels ursprünglich 100 Millionen Dollar für Lizenzen für seinen Cloud-Musikdienst geboten. Die Verhandlungen seien aber nach rund einem Jahr abgebrochen worden, berichtet Business Week. Googles kürzlich gestarteter Musikdienst liefert deswegen weniger Funktionen als geplant.

Grund für den Abbruch der Verhandlungen waren laut Business Week Forderungen seitens der Plattenfirmen, wonach Google energischer gegen Musikpiraterie und die illegale Verbreitung kopiergeschützter Inhalte vorgehen sollte. Eine mit der Situation vertraute Person erklärte gegenüber ZDNet, Google habe zudem keine Details zu seinen Plänen nennen wollen. Laut einer dritten Quelle gaben Meinungsverschiedenheiten über geschäftliche Dinge den Ausschlag.

Die Plattenfirmen üben schon länger Druck auf Google aus. Ihrer Ansicht nach befindet sich der Suchmarktführer in einer guten Position, das Finden illegaler Kopien zu erschweren. Oft landen Google-Anzeigen auch auf Seiten, denen die Verbreitung kopiergeschützter Inhalte vorgeworfen wird.

Google hat schon mehreren Änderungen zugestimmt. Unter anderem schließt es Urheberrechtsverletzer aus seinem Werbeprogramm AdSense aus. Zudem werden bestimmte Begriffe, die in Verbindung zu Piraterie stehen, nicht mehr in den Vorschlägen für Suchbegriffe angezeigt.

Ende vergangener Woche hatte der Justizausschuss des US-Senats einstimmig ein „Protect IP Act“ genanntes Gesetz verabschiedet, das es Behörden erlaubt, Sanktionen gegen außerhalb der USA ansässige Websites zu verhängen. Wenn sie gegen das Urheberrecht verstoßen, könnte die US-Regierung künftig ihre IP-Adresse aus dem Web verschwinden lassen. Das Gesetz muss noch vom vollständigen Senat abgesegnet werden.

Außerdem haben Vertreter beider Parteien und beider Kammern des US-Repräsentantenhauses Google kürzlich aufgefordert, seine Suchmaschine stärker zu überwachen. Google selbst äußerte sich indes kritisch zu drastischen Anti-Piraterie-Maßnahmen wie dem Protect IP Act. So warnte Google-Chairman Eric Schmidt vor zwei Wochen, dass das Gesetz der Regierung die Möglichkeit einräume, die Redefreiheit einzuschränken.

ZDNet.de Redaktion

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