Bericht: Microsoft verdient mehr mit Android als mit Windows Phone 7

HTC zahlt Microsoft anscheinend für jedes verkaufte Android-Smartphone 5 Dollar. Das berichtet Asymco unter Berufung auf den Citibank-Analysten Walter Pritchard. Das Geld stammt aus einem Lizenzabkommen von 2010, das es dem taiwanischen Handyhersteller erlaubt, von Microsoft patentierte Techniken in Smartphones mit Googles Mobilbetriebssystem zu verwenden.

Nach Berechnungen von Asymco verdient Microsoft mit Android mehr Geld als mit seinem eigenen Mobilbetriebssystem Windows Phone 7. HTC soll auf Basis von 30 Millionen verkauften Android-Smartphones 150 Millionen Dollar an Microsoft bezahlt haben. Es seien bisher aber nur 2 Millionen Windows-Phone-Handys abgesetzt worden. Die Lizenzgebühr für das OS schätzt Asymco auf 15 Dollar, was Einnahmen von 30 Millionen Dollar bedeuten würde.

Microsoft vertritt die Ansicht, dass sowohl Benutzeroberfläche von Android als auch das Mobilbetriebssystem selbst gegen seine Patente verstoßen. Von anderen Anbietern verlangt es Asymco zufolge Gebühren zwischen 7,50 und 12,50 Dollar je Gerät.

Unklar ist, ob mit LG Electronics und Samsung geschlossene Lizenzabkommen über Linux-Produkte auch für das auf Linux basierende Android gelten. Bisher wurde lediglich die Vereinbarung mit HTC bekannt. Keine Einigung erzielte Microsoft aber allem Anschein nach mit Motorola und Barnes & Noble. Gegen sie laufen Klagen, die der Softwarekonzern im Oktober 2010 beziehungsweise im März 2011 eingereicht hatte.

Außer Microsoft klagen auch andere Firmen wegen Android. Oracle wirft Google vor, es habe „wissentlich, direkt und wiederholt Oracles geistiges Eigentum an Java“ verletzt. Zudem soll ein Gericht in Texas prüfen, ob Google, HTC, Motorola und Samsung gegen Patente des SIM-Karten-Herstellers Gemalto verstoßen. Beide Klagen drehen sich um die in Android integrierte Dalvik Virtual Machine sowie die dazugehörigen Entwicklerwerkzeuge.

HIGHLIGHT

Oracle gegen Google: Die IT-Branche schüttelt den Kopf

Nach der Klage von Oracle gegen Google wegen Android und Java spekuliert die IT-Branche über die Auswirkungen: Die Java-Nutzergruppen beklagen Oracles Schweigen, die Open-Source-Gemeinde fürchtet weitere Schritte und die javanutzenden Hersteller grübeln über die Auswirkungen für ihr Geschäft. ZDNet fast die Stimmen zusammen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

2 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago