Die übliche Praxis an vielen Schulen ist, dass aufgrund extrem knapper Budgets sogar anspruchsvolle EDV-Aufgaben provisorisch von Lehrkräften oder auch Schülern erledigt werden. Das kleine Saarland zeigt, wie es anders gehen kann: Das dortige „IT-Service-Center für Schulen“ bietet allen saarländischen Bildungseinrichtungen Dienstleistungen im IT-Bereich an. Ein Wartungsvertrag für einen PC kostet jährlich zwischen 20 und 40 Euro. Für einen Vor-Ort-Service zur Behebung von Störfällen sowie bei Systemumstellungen und Neuinstallationen wird eine Gebühr von 12 Euro pro Stunde veranschlagt – bei einer Reaktionszeit von zwei Unterrichtstagen.
Während bei Hardware-Anschaffungen in Schulen meist relativ schnell ein Konsens erzielt wird, herrscht beim Thema Software oft Konfusion: „Nicht selten fehlt den Schulen der Überblick, was für ihre Zwecke die bestmögliche Lösung sein könnte und wie man die zur Verfügung stehenden Mittel am sinnvollsten investiert“, umreißt Michael Wittel, Business Group Manager beim Großhändler Ingram Micro, die aktuelle Lage. Erschwert werden Neuanschaffungen bei digitalen Medien und Software auch durch den in Deutschland vorherrschenden Föderalismus: Je nach Bundesland, Schulart und Projektgröße gibt es unterschiedliche Entscheidungsträger.
Platzhirsch im Bildungsbereich ist Microsoft mit zahlreichen Angeboten. Der Softwareriese bietet den Einkauf von Microsoft-Produkten zu akademischen Preisen über so genannte Microsoft Authorized Education Reseller (AER) an. Die speziell ausgebildeten AER-Partner müssen sich jährlich neu für das Bildungs-Geschäft zertifizieren. Auf diese Weise will Microsoft gewährleisten, dass die Beratung stets auf aktuellstem Stand erfolgt. Ausbauen wird Microsoft den Softwarevertrieb auch über die Cloud – das gilt auch für den Bildungsbereich.
Open Source im Bildungsbereich
Viele Lehrer, die sich mit der Computer- und Softwareausstattung in Schulen beschäftigen, stehen aber auch freier Software aufgeschlossen gegenüber – nicht zuletzt aufgrund der begrenzten Budgets. Aber aus Sicht von Rafael Laguna, CEO des Software-Unternehmens Open Xchange, gibt es noch andere Gründe für Open Source: „Das Betriebssystem Linux, der Webserver Apache, die Programmiersprachen PHP und Perl, die Datenbank MySQL und viele andere Open-Source-Systeme bilden das Rückgrat des Internets. Selbst das schicke iPhone ist bis oben hin mit Open-Source-Software vollgestopft. Wer wissen will, wie es ‚unter der Oberfläche‘ aussieht, für den führt kein Weg an Open Source vorbei.“
Michael Etscheid, Geschäftsführer der H+H Software GmbH, die einen Schwerpunkt auf Software für den Bildungsbereich legt, warnt davor, der Software zu wenig Beachtung zu schenken: „Das Thema Lizenzierung wird im Schulumfeld leider oft nachlässig behandelt. Zum Teil bekommen wir sogar Aussagen zu hören wie ‚Bei einer Schule nehmen die Software-Hersteller das doch nicht so genau‘. Tatsächlich sind jedoch auch Bildungseinrichtungen zu einem nachvollziehbaren Lizenzmanagement verpflichtet.“
Zwar bieten viele Software-Hersteller spezielle Sonderkonditionen oder Campus-Lizenzen, doch auch dahinter steht ein Lizenzvertrag, den es einzuhalten gilt. Insbesondere die Weitergabe dieser Lizenzen sehen die Hersteller nicht gern. Werden Verstöße nachgewiesen, sind Schulleitung oder Schulträger rechtlich und finanziell haftbar.
Fazit
Egal ob es um neue Notebooks, Projektoren, Whiteboads oder Software geht: Es mangelt nicht an passenden Produkten für den Bildungsbereich. Vielmehr sind oft die knappen finanziellen Mittel dafür verantwortlich, dass die Schulen in Sachen moderner IT den Anschluss verlieren. Einmal mehr sind Bildungsinstitutionen im Vorteil, die beispielsweise über einen finanziell gut ausgestatteten, spendablen Eltern-Rat verfügen. Die Schüler in sozial schwachen Regionen haben das Nachsehen. Im Bildungsbereich ist der Förderalismus ein Hemmschuh, der auf Kosten der Schüler und deren Ausbildung Insellösungen begünstigt und Entscheidungsprozesse unnötig in die Länge zieht. Das zeigen auch die je nach Bundesland stark unterschiedlichen ausfallenden Ergebnisse der PISA-Tests zeigen.
Projekte wie das Cologne Area Schoolnet sind eher die Ausnahme als die Regel. Aber auch solche vermeintlichen Vorzeigeprojekte sprechen bei einem Blick hinter die Kulissen eine ganz andere Sprache: Das vom Rat der Stadt Köln 2002 beschlossene Projekt war 2010 endlich soweit, dass der Hersteller D-Link Ende 2010 vermelden konnte, 280 Schulen mit WLAN und der dazugehörigen Back-End-Netzwerkinfratsruktur ausgestattet zu haben. Kräftiges und entschlossenes Zupacken sieht anders aus.
Auch aus Sicht des Bitkom ist es erforderlich, dass die Bundesländer Strategien für den Einsatz digitaler Medien in der Schule entwickeln. Bestehende Insellösungen sollten in ein Gesamtkonzept zusammengeführt werden. „E-School-Masterpläne“ sollten neben der technischen Ausstattung auch die didaktische Einbindung der digitalen Medien umfassen und kontinuierlich aktualisiert werden.
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