Es gibt aber auch Unternehmen, die vor ähnlichen Problemen stehen wie die Kommunen. Zu ihnen zählen die großen Logistikdienstleister. Der Warenverkehr von Expressgütern steigt nach Zahlen von IBM wegen der Globalisierung jährlich um 6 bis 8 Prozent. Deswegen müssten auch Logistikunternehmen ihre Effizienz steigern, sollen die Kosten nicht aus dem Ruder laufen und die Zustellqualität leiden.
Als Referenzkunden führt IBM die deutsche DHL Express Germany GmbH an. Das Unternehmen operiert in 220 Ländern, beschäftigt über 300.000 Mitarbeiter und transportiert täglich 1,5 Millionen Sendungen an über 120.000 Ziele. Durch Standardisierung, Konsolidierung und Automation der IT-Systeme und Datenströme gelang es, alle Prozesse – selbst die Ausnahmen – vollständig automatisch zu erfassen und zu steuern. „Wir können selbst äußerst komplexe Reports mit 30 Millionen Daten binnen weniger Sekunden erzeugen“, sagt Peter Barysch, Leiter Datenmanagement. Die IT-Systeme basieren auf Cognos BI und IBM InfoSphere DataStage, IBM Informix. Die Standardsoftware kommt von Oracle und SAP.
Anhand der Reports, die für jede Rolle individualisiert sind, ist DHL Express in der Lage, die Profitbeiträge jedes Kunden, jedes Vertreters und jedes Produktes einzusehen, um sie gegen die internen Kosten abzuwägen. „DHL Express kann die zentralen Kostentreiber aufspüren und die internen Abläufe dementsprechend optimieren“, sagt der DHL-Controller Klaus Baumhauer. Die vollständige Prozesskontrolle ermöglichte die Einführung eines neuen Logistikproduktes: Day-Definite International garantiert die Lieferung an einem bestimmten Datum.
Städte profitieren von DHLs neuer IT, weil die Transportmittel nun optimiert eingesetzt werden können. In dem Maße, wie sich Elektromobilität durchsetzt, wird dieser Aspekt auch eine erhebliche Bedeutung für die Luftreinhaltung einnehmen, etwa hinsichtlich der Feinstaubbelastung. Elektromobilität erlaubt und bedingt aber auch eine viel feinere und weitreichende Verwaltung der Flotte und ihrer Ressourcen.
Und auch bei Unterenehmen gilt, was schon bei den Kommunen gesagt wurde: Umso „smarter“ – also mit zusätzlichen Daten zur Überwachung und Steuerung – die Teile der Logistikkette werden, umso mehr Daten fallen an. Anders als bei Städten gilt es aber bei Firmen in jedem Fall, die dadurch möglichen Einsparungen im Prozessablauf oder das finanzielle Potenzial durch neue oder anders geartete Angebote zu prüfen. Denn auch IT für smarte Infrastrukturen kostet Geld und muss ihren Beitrag zum Geschäfterfolg leisten.
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1 Kommentar zu Smarter Cities: Der Kampf gegen das tägliche Verkehrschaos
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Intelligente Nutzung der Ressourcen
Nicht nur die Verkehr sondern auch die Energie kann man dadurch besser organisieren und die Abläufe aufeinander abstimmen. Smarter Planet wird es bei IBM genannt.
Hallo,
einen ausführlichen Beitrag vom 24. Juni dazu finden Sie bei ZDNet hier: http://www.zdnet.de/magazin/41553953/vernetzte-staedte-wenn-sim-city-wirklichkeit-wird.htm
Peter Marwan
ZDNet-Redaktion