Microsoft besitzt seit 2001 eine exklusive Übernahmeoption für Nvidia. Sie räumt Microsoft die Möglichkeit ein, jedes Angebot für mindestens 30 Prozent von Nvidias Aktien zu überbieten. Das geht laut InformationWeek aus einem bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Dokument hervor.
Getroffen wurde die Vereinbarung allem Anschein nach im Zuge von breiter angelegten Verhandlungen. Dabei ging es um die Lizenzierung von Nvidia-Chips für den Einsatz in Microsofts Spielkonsole Xbox. Interessanterweise hat der Vertrag nach wie vor Bestand, obwohl Nvidia besagten Chipauftrag schon an ATI verloren hatte. Dieses wurde später von AMD aufgekauft.
„Wenn eine Einzelperson oder ein Unternehmen ein Angebot macht, um 30 Prozent oder mehr unserer auf dem Markt befindlichen Aktien zu erwerben, hat Microsoft gemäß unserer Vereinbarung das Recht, die Anteile zu kaufen“, zitiert InformationWeek aus dem SEC-Dokument, das vom 27. Mai datiert. Auf Basis akuteller Bewertungen würde der Vertrag greifen, sobald jemand rund 3,4 Milliarden bietet.
Der Pakt versetzt Microsoft in die Lage, bei jedem etwaigen Verkauf von Nvidia Veto einzulegen. Das könnte dem Redmonder Softwarekonzern zu einer Schlüsselposition im Smartphone- und Tablet-Markt verhelfen.
Nvidias ARM-basierte Tegra-2-Chips kommen in einer ganzen Reihe von High-End-Mobilgeräten zum Einsatz. Sie sind unter anderem in Motorolas Xoom und Samsungs Galaxy Tab verbaut. Erst vergangene Woche hatte Nvidia die Grafikleistung seines kommenden Vierkernprozessors Kal-El auf einem Tablet mit Googles Mobilbetriebssystem Android.
Insofern ist es wenig verwunderlich, dass sich Microsoft mit Windows 8 auf die ARM-Architektur einlässt. Doch auch AMD und Intel arbeiten Medienberichten zufolge mit Hochdruck an Tablet-Prozessoren. ARM will indes seinen Anteil am Markt für Mobilprozessoren bis 2015 auf 50 Prozent steigern. Für 2011 erwartet man ein Wachstum auf 15 Prozent.
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