Nintendo hat den Nachfolger seiner Konsole Wii wie erwartet auf der Video- und Computerspielmesse E3 in Los Angeles vorgestellt. Wie der Vorgänger wird die Wii U von einem gemeinsam mit IBM entwickelten Mehrkernprozessor angetrieben, der auf IBMs Power-Architektur basiert. Über Details wie Taktung, Arbeitsspeicher und Grafikprozessor schweigt sich Nintendo aber aus.
Dasselbe gilt für Preis und Verfügbarkeit: Zwar ist der Launch der Wii U für 2012 bestätigt, einen Termin hat Nintendo jedoch nicht genannt. Es hieß lediglich, die Konsole werde „zwischen April und Dezember 2012“ erscheinen. Gerüchteweise wird die Konsole zwischen 350 und 400 Dollar kosten.
Der neu gestaltete Controller der Wii U ist mit einem druckempfindlichen 6,2 Zoll großen Display im Format 16:9 ausgestattet. Dieses ist in der Lage, die normale Bildschirmausgabe zu übernehmen, sodass der Fernseher während des Spielens auch anderweitig genutzt werden kann. Zudem lassen sich auf dem Bildschirm Zusatzinformationen anzeigen. Der Blickwinkel wird mit Hilfe des eingebauten Gyroskops angepasst.
Optisch erinnert der Controller ein wenig an Sonys gestern vorgestellte PlayStation Vita. Eingaben sind per Finger und mitgeliefertem Stylus möglich. Zwei Analogsticks, ein digitales Steuerkreuz, vier Daumenknöpfe, zwei analoge und zwei digitale Schultertasten ergänzen die Eingabe per Touchscreen. Als eigenständige Mobilkonsole ist der Controller aber nicht gedacht.
Nintendos Wii U ist abwärtskompatibel zum Vorgänger, sowohl was Spiele als auch Hardware angeht. Sie misst 26,7 mal 17,3 mal 4,6 Zentimeter und unterstützt die Ausgabe von Videos mit einer Auflösung von 1080p (Full-HD). An Anschlüssen stehen vier USB-2.0-Ports, eine HDMI-Schnittstelle sowie Stecker für S-Video und Composite bereit.
Eine Kamera in der Front lässt auf mögliche Augmented-Reality-Anwendungen schließen. Auf der E3 teilte Nintendo zudem mit, dass der Controller der Wii U eine Videochat-Funktion besitzen wird. Bis zu vier Controller lassen sich gleichzeitig an die Konsole anschließen. Ihr interner Flash-Speicher ist per SD-Karte sowie externer Festplatte erweiterbar.
Die Verkaufszahlen von Wii und DS waren zuletzt stark gesunken, weshalb Nintendo katastrophale Zahlen meldete. Ende Januar verlautbarte Konzernchef Satoru Iwata, man werde „überzeugende Produkte“ liefern und das Unternehmen so wieder auf Kurz bringen. Ende März startete die Hosentaschenkonsole 3DS, deren Preis Nintendo noch für dem Launch um knapp 30 Euro reduzierte.
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