Microsoft räumt Mietern und Hausbesitzern in Deutschland ab 1. August die Möglichkeit ein, der Veröffentlichung ihrer Häuser in Bing Maps Streetside vorab zu widersprechen. Dazu wird der Softwarekonzern unter www.microsoft.com/maps/de-DE/streetside.aspx ein Online-Formular bereitstellen. Wer nicht über einen Internetzugang verfügt, kann sich das Formular auch ausgedruckt per Post zusenden lassen, wie Microsoft mitteilt.
Die Option wird bis 30. September zur Verfügung stehen. „Vorabwidersprüche, die vor oder nach dem genannten Zeitraum an Microsoft gestellt werden, werden nicht berücksichtigt“, heißt es von Microsoft. Jedoch auch nach Veröffentlichung werde es die Möglichkeit geben, Häuserfronten verpixeln zu lassen. Erste Bilder aus Deutschland sollen im Herbst 2011 online sein.
Microsoft hatte schon Anfang Juni angekündigt, man werde Vorabwidersprüche ermöglichen. Der Schritt kam, „um der gesellschaftlichen Diskussion um Geodatendienste Rechnung zu tragen und Bürgern größere Mitwirkungsmöglichkeiten zu eröffnen“. Schon damals betonte der Softwarekonzern, er biete die Option „auf freiwilliger Basis“ und befristet an.
„Dessen ungeachtet bleibt Microsoft im Sinne des Prinzips der Datensparsamkeit bei seiner Haltung, dass ein Widerspruch nach Veröffentlichung das sinnvollste Verfahren ist“, hieß es vonseiten des Unternehmens. Um einen Vorabwiderspruch effizient bearbeiten zu können, benötigten Anbieter von Geodatendiensten von Bürgern weitaus mehr Daten als bei einem Widerspruch nach Veröffentlichung, da die betroffenen Objekte eindeutig identifiziert werden müssten.
Anfang Juni hatte Microsoft zudem weitere Gespräche mit dem Branchenverband Bitkom, dem Bundesministerium des Inneren (BMI) sowie den zuständigen Datenschutzaufsichtsbehörden angekündigt, „um eine gemeinsame Lösung für das Angebot von Geodatendiensten in Deutschland zu finden“. „Wir sehen nach wie vor den Datenschutzkodex für Geodatendienste, den die Wirtschaft in Abstimmung mit dem Bundesinnenministerium erarbeitet hat, als Grundlage für Streetside an“, sagte Severin Löffler, Senior Director Legal and Corporate Affairs bei Microsoft Deutschland. „Wir haben uns aber dafür entschieden, dem Anwender die freie Wahl zu lassen, solange eine politische Entscheidung über den Sachverhalt nicht abschließend gefällt worden ist.“
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