Auf viele Anwender übt das Samsung Chromebook eine Faszination aus: Es ist klein, nicht allzu teuer und sieht gut aus. Außerdem ermöglicht es einem, ständig mit seinem digitalen Leben in Verbindung zu bleiben, das sich zunehmend online abspielt.
Am interessantesten ist das Gerät sicherlich für Nutzer, die klassischer Desktop-Software wie Microsoft Office den Rücken gekehrt haben und auf webbasierte Alternativen wie Google Docs und Google Mail umgestiegen sind. Wenn man dazu noch die lange Akkulaufzeit von einem Arbeitstag, die hohe Sicherheit, die automatischen Updates sowie die schnelle Bootzeit hinzurechnet, klingt das nach einem sehr interessanten Gerät. Aber gibt es nicht vielleicht doch einen Haken? ZDNet hat es getestet.
Mit dem Samsung kommt ein kurzes Touch-Pad-Tutorial, weitere Anleitungen gibt es nicht. Da alles webbasiert ist, muss man sich mit der von Windows-PCs bekannten Crapware nicht herumschlagen. McAfee und Symantec haben hier nichts zu melden. Der Klick auf den Home-Button im Browser bringt einen direkt zur Liste der Chrome-Apps, die letztlich eine Sammlung von Bookmarks ist. Wenn man bereits einen Google-Account hat, ist der Einstieg besonders einfach: Dank der Synchronisierung sieht man dann nämlich gleich seine persönlichen Bookmarks.
Wenn man sein Chomebook jemandem leihen möchte, loggt man sich aus. Dann kann die Person entweder als Gast arbeiten oder sich mit ihrem eigenen Google-Account anmelden. Benutzer können einfach hinzugefügt und gelöscht werden. Man braucht also keine Angst zu haben, dass jemand Zugriff auf seine persönlichen Daten oder Sites erhält.
Der Lack ist schnell ab
Das Samsung Chomebook überzeugt zunächst mit seiner einfachen Benutzung. Allerdings stößt man erstaunlich schnell an seine Grenzen. Der Versuch, eine Zip-Datei zu öffnen, wird mit einer Fehlermeldung quittiert: Nicht unterstütztes Dateiformat. Weiterhelfen kann nur eine Website, die komprimierte Dateien öffnet. Dazu muss man das File aber erst hochladen, was relativ umständlich und aufwändig ist. Unter Windows oder MacOS X ist das Entpacken von Dateien eine Sache von wenigen Sekunden. Auch die Bearbeitung von Fotos kann nur online erfolgen, was einen ähnlichen Prozess notwendig macht.
Ein zweites systemimmanentes Problem ist, dass man zur Arbeit mit dem Chomebook eine stabile Internetverbindung benötigt. Zwar gibt es einige Apps im Chrome Web Store, die offline funktionieren, bei den meisten davon handelt es sich aber um Spiele. Kernapplikationen wie Google Docs funktionieren derzeit nur online und Zoho Write kann nur mit dem Plugin Google Gears offline genutzt werden. Für letzteres hat Google aber den Support eingestellt. In der neuesten Version des Browsers ist es nicht mehr enthalten.
Was also passiert, wenn man bei der Arbeit mit Google Docs seine Internetverbindung verliert? Relativ wenig: Da die Eingaben ständig mit dem Server synchronisiert werden, kommt es zu keinem Datenverlust. Schreibt man weiter, werden die Änderungen auf den Server geschrieben, sobald wieder eine Verbindung besteht.
Technisch ein großes Netbook
Technisch gesehen ist das Samsung Chomebook ein großes Netbook. Die Maße betragen 29,5 mal 21,8 mal 2 Zentimeter, das Gewicht liegt bei 1,5 Kilogramm.
Der 12,1-Zoll-Screen löst 1280 mal 800 Pixel auf, was ein angenehmes Arbeiten ermöglicht. Erfreulicherweise hat das Display eine matte Oberfläche – störende Reflexionen sind also kein Thema. Allerdings lässt die Blickwinkelstabilität zu wünschen übrig. Um ein gutes Bild zu sehen, muss man direkt vor dem Gerät sitzen. Das Display hat eine hohe Leuchtkraft, was den Einsatz im Freien ermöglicht.
Angetrieben wird das Gerät von einem Intel Atom N570 mit zwei Rechenkernen und 1,66 GHz Taktfrequenz. An Bord sind außerdem 2 GByte RAM und eine 16-GByte-SSD.
An der Front befindet sich ein SD-Kartenleser, rechts und links sind jeweils ein USB-2.0-Port untergebracht. Ein Display oder ein Projektor lässt sich über den integrierten VGA-Port anschließen, wobei dafür ein Dongle notwendig ist. Leider kommt das Chromebook ohne Bluetooth, das heißt die drahtlose Anbindung eines Headsets ist nicht möglich.
Für Videokonferenzen steht eine HD-Webcam zur Verfügung. Die Tastatur hat Normalgröße und verfügt über dedizierte Tasten für die Navigation im Web, etwa Suchen, Vor, Zurück, Refresh, Vollbild und Browserfenster wechseln. Nützlich wäre höchstens noch eine Home-Taste.
Die Performance- und Akkutests laufen noch. Aber schon jetzt kann man dem Gerät einen schnellen Bootvorgang in weniger als zehn Sekunden bescheinigen. Auch die Batterielaufzeit liegt auf einem hohen Niveau. Die Herstellerangabe liegt bei 8,5 Stunden, was angesichts des stromsparenden Atom-Prozessors und des mit 8280 mAh äußerst üppig dimensionierten Akkus möglich erscheint. Die Akkus der meisten Netbooks haben maximal 6000 mAh Kapazität.
Das Streaming von Musik aus dem Internet oder die Wiedergabe von Youtube-Clips erfolgen ohne Probleme. Zudem klingen die Lautsprecher für ein 12-Zoll-Netbook ziemlich gut. Mit einem HD-Minicamcoder aufgenommende Clips können aber nicht dargestellt werden.
Fazit
Die konsequente und beinahe kompromisslose Ausrichtung auf die Nutzung von Cloud-Diensten ist die Besonderheit des Samsung Chromebook. Tatsächlich bekommt man ein Gerät, das deutlich einfacher zu handhaben ist als ein Windows-Client. Um Dinge wie Virenscanner und Software-Updates braucht man sich nicht zu kümmern. Auch die Akkulaufzeiten überzeugen.
Letztlich ist Chrome OS aber nur ein Browser mit Linux-Unterbau. Die Installation lokaler Anwendungen schließt Google aus. Das bringt eine Reihe von Einschränkungen mit sich, da viele Aufgaben wie Bildbearbeitung nur online erledigt werden können. Vorher muss man die Fotos erst zu einem Dienst hochladen. Auch der Anschluss eines Druckers wird nicht unterstützt. Gedrückt wird stattdessen mit Google Cloudprint.
Wer sich die Anschaffung eines Samsung Chrombook überlegt, sollte sich über die Einschränkungen im Klaren sein. Ein echtes Notebook kann es derzeit nicht ersetzen.
Das Samsung Chromebook mit WLAN soll hierzulande ab 24. Juni für 399 Euro zu haben sein. Eine UMTS-Version wird 449 Euro kosten. Billig ist das Gerät aber nicht: Zum selben Preis bekommt man auch schon Notebooks mit AMDs Zacate-APU E-350, größerer Festplatte und Windows 7 – etwa von Acer, Asus oder HP.
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